Die Intelligenz der Katze zeigt sich darin, dass es Katzen gibt, die genau wissen, wann ihr Halter nach Hause kommt, sie können geschlossene Türen öffnen und andere ähnliche Leistungen vollbringen.
Andererseits gibt es auch Katzen, die selten eine intelligente Reaktion zeigen. Offenbar gibt es gescheite und weniger gescheite Katzen. So sollen beispielsweise Siamkatzen anderen Rassen intellektuell überlegen sein.
Intelligenz und Problemlösungen
Zahlreiche Verhaltensmerkmale der Katze lassen darauf schließen, dass diese Spezies eine gewisse Intelligenz besitzt. Dazu zählen die Vorsicht und die Neugier. Dass Katzen den Dingen auch in nicht überlebenswichtigen Situationen auf den Grund gehen, ist ein sicheres Zeichen für weit über das Notwendige hinausgehende Intelligenz. Mit Hilfe ihres aktiven Bewusstseins für die Außenwelt sind Katzen fähig, einmal gefundene Problemlösungen auf andersartige Situationen zu übertragen. Außerdem sind Katzen ja für ihren eigenen Willen bekannt.
Um aktiv zu bleiben, ist das Gehirn der Katze auf einen steten Fluss von Informationen und Reizen angewiesen. Elektroenzephalogramme von Katzen in einer reizfreien Umgebung haben gezeigt, dass die Gehirnaktivität allmählich dahingehend abfällt, dass sie nur dem Erhalt von Körperfunktionen dient und von gedanklichen Aktivitäten frei ist. Diese Experimente erklärten auch, warum Katzen funktionale Schwächen aufweisen, wenn ihre Sinne im Welpenalter nicht trainiert wurden.
Am intelligentesten sind von Menschen aufgezogene Katzen, mit denen ausgiebig gespielt wird und denen viele Reize und Beschäftigungsmöglichkeiten geboten werden. Junge und halbwüchsige Kätzchen brauchen zahlreiche Möglichkeiten für neue Erfahrungen. Durch das Erforschen der Umwelt wird neben der Intelligenz auch die körperliche Fitness und das Reaktionsvermögen trainiert.
Lern- und Erinnerungsvermögen
Katzen verfügen über ein großes Lern- und Erinnerungsvermögen, das sie vor allem für Informationen einsetzen, die für sie nützlich sind. Dazu zählt die bevorzugte Nahrung, der Standort der Wasserschale, der behagliche Schlafplatz und das Lieblingsspielzeug. Katzen merken sich genau, mit welchen Lauten sie ihren Besitzer dazu bewegen können, auf ihre unterschiedlichen Bedürfnisse einzugehen. Freigänger erinnern sich an den Verlauf ihres Reviers, an bekannte Katzen im Territorium und an gefährliche Hunde. Das assoziative Gedächtnis erlaubt Katzen, eine Problemstellung mit bereits Erlebten zu vergleichen. So können Katzen mühelos Beziehungen zwischen mehreren Elementen herstellen und nachvollziehen.
Einige Katzen verfügen über ein außergewöhnliches Ortsgedächtnis. Die Ursache dafür dürfte in einer biologischen Astronavigation liegen, nach der sich auch Zugvögel orientieren. Während die Katze sich auf Dauer in einem bestimmten Haus aufhält, registriert ihr Gehirn den Sonnenstand zu bestimmten Tageszeiten. Um dahin zurückzufinden, verwendet sie ihre innere biologische Uhr, und durch Versuch und Irrtum gelangt sie zum Ausgangspunkt der gespeicherten Sonnenkoordinaten zurück. Da die Katze sich mit Hilfe von polarisiertem Licht orientiert, navigiert sie auch damit, so dass sie von Wolken unbeeinträchtigt bleibt. Auch magnetische Felder sind von Bedeutung.
Obwohl Katzen bei der Geburt bestimmte Kenntnisse besitzen, müssen sie sich einige Verhaltensweisen aneignen, z.B. das Jagen oder das Benutzen des Katzenklos. Um ihre Jungen an das Jagen zu gewöhnen, versorgt die Katzenmütter sie ab der dritten Woche mit Beute. Zunächst verspeist sie tote Tiere vor den Augen der Jungen, später bringt sie lebende Beute heran, die sie tötet und ihnen zu fressen gibt. Schließlich überlässt sie die lebende Beute ihren Jungen. Da Katzen zwar einen Jagdinstinkt besitzen, aber das erfolgreiche Jagen erst lernen müssen, gelingt es Kätzchen ohne Mutter nur selten oder nie, Beute zu fangen. Um sich darin zu üben, benötigen kleine Katzen Spielzeug, das belauert, beschlichen und schließlich „erlegt“ werden kann.
Die Benutzung des Katzenklos lernen sie durch das Vorbild der Mutter, sie bringt den Kleinen auch bei, die Ausscheidungen zu verscharren, um Geruchsspuren vor Feinden zu verbergen.
Das Verhalten der Katze ist also eine Mischung aus Instinkt und Erziehung. Die Katze müht sich allerdings nicht stundenlang mit Problemen ab, die sie nicht versteht und nicht nachvollziehen kann.