Der Fachausdruck ‚Appetenzhandlungen‘ kommt aus der Katzenforschung, man übersetzt ihn am besten mit Suchverhalten. Beispiel: Eine Katze gerät nicht nur durch den Anblick einer Maus in Jagdstimmung. Die Katze kann auch ganz plötzlich von dieser Stimmung überfallen werden. Sie hat dann das Bedürfnis, nach etwas zu suchen, um ihre Stimmung abzureagieren.
Die Katze sucht sich selber ihren Schlüsselreiz. Zuerst kommt die Appetenz. Wird der nötige Reiz gefunden, läuft die Endhandlung ab, z.B. die Beutejags bei Freigängern. Es muss also erst ein Reiz gefunden werden, der zur Stimmung der Katze passt.
Appetenzhandlungen
Zu den Appetenzhandlungen gehört auch das Krallenwetzen. Eine Katze, die in wohliger Stimmung ist, streckt die vorderen Zehenglieder und fährt die Krallen aus. Wenn sie dann einen Kratzbaum (oder in freier Natur einen Baum) sieht, löst dieser als Schlüsselreiz das Krallenwetzen aus. Die Endhandlung beginnt, denn die Katze kratzt am Baum und ist anschließend entspannt.
Es gibt die unterschiedlichsten Appetenzhandlungen, und sicherlich ist die Appetenz den Katzen angeboren. Wahrscheinlich beruht auf diesem Umstand auch die Tatsache, dass eine fremde Katze, die zu einer alteingesessenen in den Raum tritt, sich nicht zunächst um die alteingesessene kümmert, sondern den Raum untersucht