Der Nackenbiss ist bei Katzen die vielfältige Anwendungsmöglichkeit einer einzigen Bissart. Der Nackenbiss ist Kampfbiss, Tötungsbiss, Transportbiss und Paarungsbiss. Die Eckzähne der Katze packen bei diesem Biss das andere Tier beim Genick und beim Hals, aber nicht an der Kehle.
Kater wenden diesen Biss an, wenn sie miteinander kämpfen. Alle Hauskatzen benutzen ihn, wenn sie ihre Beute töten.
Anwendung durch die Katzenmutter
Katzenmütter nehmen mit dem Nackenbiss aber auch ihre Jungen auf, wenn sie die Kleinen weg transportieren. Ein Katzenbaby, das so hoch genommen wird, verfällt in eine Tragstarre. Es kann sich nicht mehr bewegen und hängt wie ein Paket zwischen den Zähnen der Mutter. Auf diese Weise kann die Katzenmutter ihr Junges sicher und ungefährdet transportieren.
Erstaunlich dabei ist, dass die Katzenmutter ihr Junges mit diesem Griff nicht tötet. Die Katzenmutter setzt den Tragegriff erst nach mehrmaligen Versuchen an. Sie prüft, wo die günstigste Stelle für den Nackenbiss liegt, und wie stark sie den Biss dosieren kann, damit er nicht tödlich wirkt. Deshalb spricht man von einer Hemmschwelle, die den Tragegriff vom Tötungsbiss trennt. Beim Tötungsbiss wird diese Hemmschwelle überschritten.
Diese Hemmung muss die Katze bei Beutetieren auch erst überwinden. Bei der Paarung beisst der Kater die Kätzin in den Nacken. Normalerweise ist dieser Biss zart und vorsichtig. Was auf den ersten Blick rabiat erscheint, dient nur dem Schutz des jungen Kätzchens.