Schlüsselreize bei Katzen deuten Katzenforscher als den auslösenden Faktor für eine angeborene Handlungsweise beim Beutefang. Beim Beutefang oder dem entsprechenden Spiel steht am Anfang das Geräusch: Knistern, Kratzen oder Mäusewispern, das die Aufmerksamkeit der Katze erregt und den Schlüsselreiz auslöst.

Schlüsselreize
Die Aufmerksamkeit geht in das Fangen über, wenn sich etwas von der Katze weg bewegt. Was es auch ist, es muss verfolgt, eingeholt, mit den Pfoten geschlagen, festgehalten und mit der Schnauze gepackt werden. Diesen Ablauf beherrscht die junge Katze von Natur aus, wenn auch noch nicht perfekt.
Die ersten Mäuse sind ein Problem, das Kätzchen fürchtet sich vor ihnen. Die Überwindung dieser Furcht führt zum perfekten Tötungsbiss, der nicht angeboren ist. Er wird den Katzen aber auch nicht von der Mutter beigebracht, es ist wirklich ein Sprung über eine seelische Hürde, eine innerliche Hemmung.
Die Überwindung der Beißhemmung wird durch äußere Schlüsselreize in Gang gesetzt. Der Konkurrenzkampf mit Mutter und Geschwistern um die Maus lässt die Furcht vergessen und steigert die Erregung, und in einer Art blindem Jagdeifer beißt die Katze zu, perfekt und richtig.
Das Spielen mit der lebenden Beute ist ein Beibehalten kindlichen Verhaltens, das Fangen scheint wichtiger als das Töten, und je weniger eine Katze jagd, um so stärker staut sich ihre Jagdlust und wird in einem Erleichterungsspiel abreagiert.