Otto Franz Scholderer wurde am 25. Januar 1834 in Frankfurt am Main geboren. Sein Vater Johann Christoph Scholderer war Rektor an der Frankfurter Musterschule.
Otto Franz Scholderer – Reisen und Erfolge
Über die Kinder- und Jugendzeit Scholderers ist wenig bekannt geworden. Sicher ist nur, dass er bis zu seinem 15. Lebensjahr die „Musterschule“ besuchte. Schon in dieser Zeit hat er ein besonderes Talent im Zeichnen entwickelt. Zwischen 1857 und 1858 unternahm der Künstler mehrere Studienreisen nach Paris. Dort freundete er sich mit dem französischen Maler Henri Fantin-Latour an. Seine Verehrung unter anderem für den Maler Édouard Manet zeigt sich in einem Großteil seiner Werke. In den Jahren von 1860 bis 1866 hielt er sich abwechselnd in Frankfurt, in Kronberg und im Schwarzwald auf. In Düsseldorf lernt er den Schwarzwälder Hans Thoma kennen. In ihm fand er einen Künstler, der seiner Art zugehörte. Mit Thoma hielt er sich in Paris auf und kehrte erst kurz vor Ausbruch des Deutsch/Französischen Krieges wieder nach Deutschland zurück. Da er in Deutschland nicht das richtige Verständnis für seine Kunst fand, zog er nach London, wo er die nächsten 29 Jahre lebte.
In London fanden seine Stillleben und Bildnisse Freunde und Käufer. Auch konnte er in den jährlichen Ausstellungen der Royal Academy regelmäßig einige seiner Arbeiten zeigen. Später wandte sich das Interesse des Publikums von ihm ab. Scholderer verkehrte in den interessantesten Kreisen Londons und war wegen seiner liebenswürdigen Art ein gern gesehener Gast. Im April 1872 war er zum ersten Mal seit Kriegsausbruch wieder in Paris, um seine 1870 zurückgelassenen Sachen an sich zu nehmen, die dort während des Krieges beschlagnahmt waren. Im Winter 1899 kehrt Scholderer als schwer kranker Mann in seine Heimatstadt Frankfurt zurück. Der Maler starb am 22. Januar 1902 an den Folgen einer Operation.