Julius Adam II wurde 1852 in München geboren. Er war ein Enkel von Albrecht Adam und Sohn des Malers Julius Adam, der vor allem als Lithograph und Photograph bekannt wurde.
Julius Adam II – Ausbildung und Thematik
Sein Vater bildete ihn als Photograph aus, und Julius ging mit vierzehn Jahren als Retuscheur nach Rio de Janeiro, wo er sechs Jahre blieb. 1872 kehrte er nach München zurück und wurde Schüler von Michael Echter an der Kunstgewerbeschule. Ein Jahr später besucht Adam die Münchner Akademie. Dort war vor allem Wilhelm von Diez sein Lehrer, bei dem er bis 1882 blieb. Mitte der 1880er Jahre trat er mit einem Katzenbild im Münchner Kunstverein so erfolgreich hervor, dass er sich in seiner weiteren künstlerischen Produktion fast ausschließlich der Katzenmalerei zuwandte. In die zeitgenössische Literatur ging er als „Katzenadam“ oder auch als „Katzenraffael“ ein.
Der anspruchslosen Thematik seiner Bildwelt steht ein Kolorismus der Diez-Schule seinem tierpsychologischem Einfühlungsvermögen gegenüber. Trotz der eingeengten Thematik und trotz der raschen Produktion verlieren seine Arbeiten nicht an künstlerischem Niveau. Unter den Münchner Tiermalern der Gründerzeit nimmt J. Adam eine bedeutende Stellung ein.
In seinen Darstellungen macht nicht sein fotografisch geschultes Auge den besonderen Wert der Bilder aus, vielmehr ist es die Aussage, die sich dahinter verbirgt. Erkennbar sind menschliche Werte wie Liebe, Fürsorge, Geborgenheit und Sicherheit, die auf die Katzenfamilien projiziert werden. In einer Zeit der beginnenden Industriealisierung und der damit verbundenen Schwächung traditioneller Bindungen spiegeln seine Bilder mit Katzenfamilien die Sehnsucht nach einer Halt gebenden Gemeinschaft wieder. Julius Adam II starb 1913 in München.