Lavinia Fontana war eine Malerin des Bologneser Manierismus. Sie wurde 1552 in Bologna geboren.
Den ersten Unterricht erhielt sie von ihrem Vater Prospero Fontana, einem bekannten Renaissance-Maler. Lavinia wurde bekannt durch ihre Porträt-Malerei. Vielleicht war sie die erste Künstlerin, die weibliche Akte malte, aber dies wird unter Kunsthistorikern kontrovers diskutiert. Die Bologneser Gesellschaft unterstützte die künstlerische Karriere der jungen Malerin und bot Möglichkeiten und Verbindungen, die Frauen an anderen Orten nicht zur Verfügung standen.
Erfolge als Künstlerin
Sie begann ihre Karriere damit, kleine Andachtsbilder auf Kupfer zu malen, was angesichts des Wertes und des Glanzes des Metalls als päpstliche und diplomatische Gabe Anklang fand. In den 1580er Jahren war sie in Bologna als Porträtistin von Adligen sehr gefragt. Die hohe Nachfrage nach ihren Porträts spiegelten sich in hohen Geldsummen wider, die sie zu dieser Zeit verdiente. Ihre Beziehungen zu Kundinnen waren oft ungewöhnlich warmherzig. Einige Damen, die für Porträts Modell standen, dienten später als Namensgeberinnen oder Patinnen für ihre Kinder.
Neben Porträts schuf sie später großformatige Gemälde mit religiösen und mythologischen Themen, die manchmal auch weibliche Akte enthielten. Lavinia Fontana heiratete im Juni 1577 Gian Paolo Zappi. Das Paar lebte in Bologna und bekam elf Kinder. Ihr Mann kümmerte sich um den Haushalt und diente seiner Frau als Agent und Mal-Assistent. Fontana besuchte Kurse an der Universität von Bologna und wurde 1580 als eine der „Donne addtrinatte“ (Frauen mit Doktortitel) der Stadt aufgeführt.
Die Zeit im Rom
1603 zog sie mit ihrer Familie auf Einladung von Papst Clemens VIII. nach Rom. Lavinia erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter ein Porträt-Medaillon aus Bronze, das 1611 vom Bildhauer und Architekten Felice Antonio Casoni gegossen wurde. Sie wurde in die Accademia di San Luca von Rom gewählt. Die Malerin starb am 11. August 1614 in Rom.