Die deutsch-schweizerische Malerin Marie Louise Catherine Breslau wurde 1856 in München geboren.
Breslau wuchs in einer wohlhabenden gut bürgerlichen Familie auf, ihr Vater war ein angesehener Arzt. Ihre Kindheit verbrachte sie in Zürich, der Vater war Professor und Chefarzt an der Universität Zürich.
Marie Louise Catherine Breslau – Künstlerische Anfänge
Zeitlebens litt Marie Louise an Asthma, und nach dem Tod des Vaters (1866) schickte man sie in ein Kloster in der Nähe vom Bodensee, in der Hoffnung auf Besserung ihres Leidens. Während des langen Aufenthaltes im Kloster wurden ihre künstlerischen Talente geweckt. 1874 erhielt sie den ersten Zeichenunterricht. Anschließend erfüllte sie sich ihren Traum und studierte an der Académie Julian in Paris.
1879 war sie die einzige weibliche Schülerin der Akademie, die mit einem Porträt auf dem Pariser Salon debütieren durfte. Bald darauf eröffnete sie ein eigenes Atelier. Durch ihren Erfolg im Salon erhielt sie zahlreiche Aufträge von wohlhabenden Pariser Bürgern. Sie wurde schließlich als erste ausländische Künstlerin mit dem „Legion of Honor Award“ ausgezeichnet. Im Laufe der Jahre wurde Breslau zu einer der angesehensten Malerinnen. Zahlreiche Künstler und Schriftsteller, darunter Edgar Degas und Anatole France, zählten zu ihren Vertrauten. Nach dem Ersten Weltkrieg (1914-1918) zog sie sich aus dem öffentlichen Leben zurück und lebte in ihrem Haus außerhalb von Paris. 1927 starb sie nach langer, schwerer Krankheit in Neuilly-sur-Seine.