Alte Katzen sind nicht zwangsläufig krank. Wie Menschen unterliegen sie dem natürlichen Prozess des Alterns. Das Zusammenleben mit einer Seniorenkatze kann zu einer Herausforderung werden.
Die Vermutung, dass 1 Jahr im Leben einer Katze je 7 Jahren eines Menschenlebens entspricht, ist inzwischen überholt. Nach neueren Erkenntnissen verläuft die Entwicklung des Katzenlebens nicht gleichmäßig. Ab dem 2. Lebensjahr der Katze wird nun 1 Katzenjahr zwischen 4-5 Menschenjahren gleichgesetzt. Hier finden Sie eine Tabelle.
Alte Katzen
Die Sehkraft bei älteren Katzen lässt nach, denn die Zäpfchen und Stäbchen verlieren ihre Elastizität. Ebenso nimmt die Hörfähigkeit ab, so dass die Katze mit zunehmendem Alter weniger schnell reagiert. Stoffwechselvorgänge und hormonelle Reaktionen lassen nach, und auch die Gehirnfunktion verlangsamt sich. Die Katze kann mehr oder weniger stark an diesen Alterserscheinungen leiden. Wenn die ältere Katze Zahnprobleme hat, gibt man ihr weiches, feuchtes Futter oder ein spezielles, vom Tierarzt empfohlenes Diätfutter. Wenn die Katze häufiger als früher urinieren muss, sollte ein leicht zugängliches niedriges Katzenklo bereit stehen.
Katzen altern nicht sichtbar
Die Lebenserwartung einer Katze hängt von vielen Umständen ab: erbliche Veranlagungen, Haltungsbedingungen, Ernährung. Auch Stressfaktoren spielen eine wesentliche Rolle – wie bei uns Menschen. Eine geliebte und gut gepflegte Katze hat in jedem Fall gute Chancen alt zu werden, vorausgesetzt sie ist nur wenigen Gefahren ausgesetzt, z. B. durch Freigang. Katzen bleiben länger gleich alt und machen dann plötzlich einen Sprung ins Alter, und der ist von Katze zu Katze verschieden. Manche sind bereits mit 8 Jahren Greise, andere sind mit 15 Jahren noch aktiv und munter. Katzen altern nicht sichtbar und bekommen kein graues Fell, sie sind jedoch weniger aktiv, schlafen mehr und gehen bei schlechtem Wetter nicht mehr so gern nach draußen.
Krankheiten bei einer Seniorenkatze
Folgende Krankheiten treten bei älteren Katzen häufig auf: Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Schilddrüsenprobleme, Chronisches Nierenversagen (CNI), Arthrose.
In einer harmonischen Katze-Mensch-Beziehung fällt sofort auf, wenn die Katze ihren Menschen nicht mehr begrüßt, wenn sie mehr oder oft unruhig schläft, wenn sie anhaltend miaut, wenn sie leicht erschrickt, wenn sich der Appetit geändert hat, wenn die Katze abnimmt, wenn sie nur noch ihre Ruhe haben möchte und die einst geliebten Streicheleinheiten nicht mehr mag. Wenn die Katze plötzlich ihre Gewohnheiten ändert, desinteressiert oder desorientiert wirkt, wenn Sie oft schreit, ruhelos wirkt oder wenn die räumliche und zeitliche Orientierung nicht mehr funktioniert, muss man das Gespräch mit dem Tierarzt suchen.
Die Alzheimersche Erkrankung, also die krankhaften Veränderungen im Gehirn einer alten, psychisch veränderten Katze sind denen des Menschen ähnlich. Unter dem Begriff „Kognitive Dysfunktion“ werden altersabhängige degenerative Veränderungen des zentralen Nervensystems und die daraus folgenden Verhaltensänderungen zusammengefasst. Durch die Alterung der Organsysteme leidet auch das Gehirn unter Sauerstoffarmut, Gefäßveränderungen und der Ablagerung von Stoffwechselprodukten. Man vermutet, dass ungefähr die Hälfte aller Katzen über 15 Jahre an einer kognitiven Dysfunktion leidet.