Maurice Denis wurde 1870 in Granville geboren. Er besuchte in Paris das Lycée Concordet, wo u.a. Ker-Xavier Roussel und Edouard Vuillard seine Mitschüler waren.
Ab 1888 studierte er zunächst an der Académie Julian und dann an der Ecole des Beaux-Arts. Er schloss sich der Gruppe der Nabis um Paul Sérusier an, die sich von der an der Akademie gelehrten Malerei ab- und der von Paul Gauguin in Pont-Aven erstmals angewandten neuen Technik der Landschaftsmalerei zuwandte.
1890 schrieb er für die Revue „Art et Critique“ den berühmt gewordenen Artikel „Définition du Néo-traditionnisme“, der zum Manifest dieser Gruppe wurde und in dem er die Technik der Schule von Pont-Aven formulierte. Damit leistete Denis einen entscheidenden Beitrag für die formalistische moderne Ästhetik des 20. Jahrhunderts.
Maurice Denis und die Künstler der Nabis
Während der 1890er Jahre stellte er regelmäßig mit den Künstlern der Nabis aus. Denis kam aus bescheidenen Verhältnissen, war zweimal verheiratet, hatte aus diesen Ehen acht Kinder und war auf den Verkauf seiner Bilder angewiesen. Wie die anderen Künstler der Nabis-Gruppe experimentierte er mit ganz unterschiedlichen Medien, so entwarf er u.a. Teppiche und Muster für die Porzellanmalerei. Seine frühen Werke wurden gelobt und verkauften sich gut.
Erfolge als Wandmaler und Kunsttheoretiker
Maurice Denis erhielt zahlreiche Aufträge. Zwischen 1899 und 1903 entstanden Gemälde für die Kirche Sainte-Croix in Vésinet. 1908-09 malte er die „Geschichte der Psyche“, eine Reihe von Wandtafeln für das Moskauer Haus des russischen Industriellen und Kunstmäzen Ivan Morozov. 1913 entstanden Deckengemälde für das Théâtre des Champs-Elysées, 1917 gestaltete er die Kirche St. Paul in Genf, 1924 die Kuppel des Petit Palais in Paris und zwischen 1936 und 1939 entstanden zahlreiche Wandtafeln für das Gebäude des Völkerbundes in Genf.
Maurice Denis war außerdem einer der bekanntesten Kunsttheoretiker seiner Zeit. Seine Artikel, die in zahlreichen Zeitschriften erschienen waren, wurden später in „Théories“ (1912) und „Nouvelles Théories“ (1922) zusammengefasst. Der Künstler starb 1943 in Paris.