Hugo Oehmichen war ein deutscher Maler, er wurde 1843 in Borsdorf bei Leipzig geboren und wuchs mit vier Geschwistern auf.

Hugo Oehmichen – Anfänge und Studienzeit
Als er kurz vor Beendigung der Schulzeit den Wunsch äußerte, Maler zu werden, soll sein Vater erschrocken gesagt haben: „Junge, was treibt dich zu dieser Brotlosen Kunst“. Dem Vater fehlten die Mittel, um seinen Kindern eine akademische Ausbildung zu ermöglichen. Er respektierte aber die Liebe seines Sohnes Hugo zur Malerei und ermöglichte ihm eine Ausbildung bei der staatlichen Porzellan-Manufaktur Meißen. Als Lehrling durfte Oehmichen Blümchen auf die Kaffee-Tassen malen. In Sachsen kennt man heute noch den Begriff „Blümchen-Kaffee“ für einen so dünn geratenen Kaffee, dass man durch ihn hindurch auf den Grund einer Kaffee-Tasse die gemalten Blümchen erkennen kann. In der Meißener Manufaktur wurde Oehmichens Talent erkannt. Mit Unterstützung des sächsischen Königshauses und durch Zuwendungen aus der weiteren Familie konnte er von 1858 bis 1864 an der Hochschule der Bildenden Künste Dresden bei Julius Hübner studieren.
1866-1867 unternahm er eine Reise nach Italien. Die Studienfahrt blieb ohne künstlerischen Einfluss, da seine Hinwendung zu Darstellungen heimatlicher Genreszenen schon feststand. Auf den Rat seines Lehrers Julius Hübner ließ er sich 1869 in Düsseldorf nieder, um bei den Malern Ludwig Knaus und Ben Vautier d. Ä. zu studieren. Zu Benjamin Vautier entwickelte er ein enges Verhältnis. 1874 errang er auf der Ausstellung in London die Silberne Medaille. 1885 wurde er auf der Internationalen Ausstellung in Antwerpen ausgezeichnet. Kleinstädtisches und bäuerliches Alltagsleben war Oehmichen durch seine Herkunft vertraut und bildete den Themenkanon seiner kleinformatigen, schlichten Szenen aus dem Volksleben. Besonderes Interesse widmete er dem Kinder- und Schulleben. Viele seiner Werke wurden als Holzschnitte in Zeitschriften reproduziert und weithin populär. Hugo Oehmichen starb 1934 in Düsseldorf.
Der Künstler hat bis ins hohe Alter gemalt. Im Zweiten Weltkrieg sind viele seiner Werke vernichtet worden. Nach seinem Tod befanden sich in seinem Haus auf der Leopoldstraße 22 in Düsseldorf noch verschiedene Arbeiten wie Studien und Interieurs. Das Haus wurde 1944 beim Fliegerangriff auf Düsseldorf total zerstört. Ein Verzeichnis seiner gesamten Bilder, das Hugo Oehmichen sorgfältig geführt hatte, ist auch bei diesem Angriff verloren gegangen.