Mary Cassatt wurde 1844 in Allegheny City, das heute zu Pittsburgh in Pennsylvania gehört, geboren. Die Tochter eines wohlhabenden Geschäftsmannes französischer Herkunft wuchs in Philadelphia auf.
Im Alter von 7 bis 11 Jahren lebte sie mit ihrer Familie in Deutschland und Frankreich. Ab 1861 belegte sie vier Jahre lang Zeichen- und Malkurse an der Pennsylvania Academy of the Fine Arts in Philadelphia.
Mary Cassatt – Ausstellungen in Paris
1865 reiste sie nach Paris, um dort die Werke der Alten Meister zu studieren. Bei Ausbruch des Deutsch/Französischen Krieges, 1870, kehrte Mary Cassatt in die Vereinigten Staaten zurück, reiste aber bereits im folgenden Jahr erneut nach Europa. Sie besuchte Italien, Spanien, Belgien und Frankreich und ließ sich 1875 in Paris nieder. Bis zu ihrem Tod, 1926, lebte und arbeitete sie in der französischen Hauptstadt. Ab 1868 stellte Cassatt regelmäßig Werke im Pariser Salon aus. 1877 lernte sie Edgar Degas kennen, der sie mit den Impressionisten bekannt machte. Auf Bitten Edgar Degas’ beteiligte sie sich 1877 erstmals wie auch in den Jahren 1879, 1880, 1881 und 1886 an deren Ausstellungen. Nach der letzten Impressionisten-Ausstellung, 1886, schloss sich Mary Cassatt dem Kunsthändler Paul Durand-Ruel an, der ihr in seiner Pariser Galerie 1893 die erste Einzelausstellung ausrichtete. Für die Impressionisten war Mary Stevenson Cassatt in zweifacher Hinsicht von großer Bedeutung. Zum einen unterstützte sie die Maler finanziell, zum anderen trug sie entscheidend dazu bei, sie in den USA bekannt zu machen. Sie überzeugte ihren Bruder, Alexander, Werke von Degas und Pissarro anzukaufen. Er wurde zum ersten wichtigen Sammler ihrer Werke in Amerika.
1903 zeigte Durand-Ruel die Werke der Künstlerin erstmals in New York. 1904 und letztmals 1908 reiste sie in die Vereinigten Staaten. Die Arbeiten der Künstlerin wurden von den dortigen Kunstkritikern sehr gut aufgenommen.
Die letzten Jahre
Eine zunehmende Sehbehinderung setzte ihrem künstlerischen Schaffen ein Ende. 1910 entstand die letzte Druckgraphik, 1914 das letzte Gemälde. Am 14. Juni 1926 starb Mary Cassatt im Château de Beaufresne an der Oise. Mary Cassatt entschloss sich gegen den Wunsch ihres Vaters, Malerin zu werden und wurde zur bedeutendsten Künstlerin ihrer Zeit. Sie malte und zeichnete mit Vorliebe Frauen und Mädchen. In ihren Bildern stellte sie Frauen in den verschiedenen Tätigkeiten und Phasen des bürgerlichen Frauenlebens im späten 19. Jahrhundert dar.