Der englische Maler Ford Madox Brown wurde am 16.4.1821 in Calais geboren. Sein Vater Ford Brown diente als Zahlmeister in der Royal Navy.
Die Familie zog 1835 nach Brügge, wo Brown an der Akademie bei Albert Gregorius studierte. 1836 zog er nach Gent, um seine Studien bei Pieter van Hanselaere fortzusetzen. 1837 studierte der an der Antwerpener Akademie bei Gustaf Wappers, dem er die ausgezeichnete technische Grundlage für seine späteren Arbeiten verdankte.
Ford Madox Brown – Ausstellungen und Malstil
1840 stellte er zum ersten Mal an der Royal Academy in London ein Bild aus. Ab 1840 ist er in Paris ansässig, dort vollendet er sein Werk „Hinrichtung der Maria Stuart“. Seine frühen Arbeiten wurden stark durch den jungen Dante Gabriel Rossetti beeinflusst, der ihn bat, sein Lehrer zu werden. Durch Rossetti kam er in Kontakt mit Künstlern, die später die Präraffaelitische Bruderschaft gründeten. Brown war nie wirklich Mitglied dieser Bruderschaft, er wurde vielmehr durch den realistischen Stil von William Holman Hunt und John Everett Millais inspiriert. Auch die Werke von Holbein, den er 1845 in Basel traf und die der Maler Friedrich Oberbeck und Peter Cornelius, denen er 1845-46 in Rom begegnete, beeinflussten seinen Malstil. Ford Madox Brown kämpfte in den 1850er Jahren um seine Existenz und zog eine Auswanderung nach Indien in Betracht. 1852 begann er die Arbeit an zwei seiner bedeutendsten Werke. Während eines vorübergehenden Aufenthaltes in England malte er viele Medaillon-Bildnisse von Personen aus seinem Bekanntenkreis. Nach Paris zurückgekehrt, verheiratete er sich in erster Ehe mit seiner Cousine Elizabeth Bromley und betrieb dann eifrige Studien nach dem lebenden Modell und nach den Gemälden der Alter Meister im Musée du Louvre.
Ford Madox Brown – Mitbegründer des Hogarth-Clubs
Im August 1844 siedelte er nach einem kurzen Aufenthalt in England nach Rom über, wo er für seine leidende junge Gattin Heilung zu finden hoffte. Im Frühjahr 1846 starb seine Frau, und er ließ sich für immer in London nieder. 1858 gründete er zusammen mit William Morris, Edward Burne-Jones und seinem ehemaligen Schüler Rossetti den Hogarth-Club, der nach einer erfolgreichen Periode bis 1861 existierte. Der Künstler verfolgte stolz, empfindsam und unbeirrt seine eigenen Wege, wobei er nur zu oft mit Gönnern und Künstlervereinigungen in Konflikte geriet. Umso treuer wusste er Freundschaften zu schätzen und mit seinen Kenntnissen jüngeren Malern hilfreich zur Seite zu stehen. Der Künstler starb 1893 in London.