Francisco de Goya wurde am 30. März 1746 als Sohn von Engracia Lucientes und José Goya in Fuendetodos, einem armen Bauerndorf in der Provinz Saragossa, geboren.
Der Vater hatte eine kleine Goldwerkstatt in Saragossa, die Familie war baskischer Herkunft. Seine Kindheit verbrachte Goya nach dem Umzug der Familie in Saragossa. 1765 und 1766 bemühte er sich vergeblich um den Eintritt in die Königliche Akademie. 1770/1771 nahm er in Rom an einem von der Akademie von Parma ausgeschriebenem Wettbewerb teil. Nach seiner Rückkehr nach Spanien ließ der sich im Juni 1771 als freier Künstler in Saragossa nieder.
Francisco de Goya – Privatleben und erste Erfolge
Sein erster Auftrag war die Ausmalung des Chorgewölbes für die Kathedrale El Pilar in Saragossa. Am 25. Juli 1773 heiratete er in Madrid Josefa Bayeu, die Schwester seines ehemaligen Lehrers Francisco Bayeu, in dessen Werkstatt in Madrid er einige Zeit gearbeitet hatte. Er zog in das Haus seines Schwiegervaters. 1780 wurde Goya zum Mitglied der Königlichen Akademie von San Fernando ernannt und arbeitete an einem Fresko für die Kuppel der Kathedrale El Pilar in Saragossa. 1786 erhielt er den Titel „Maler des Königs“ und nach der Thronbesteigung Karls IV. im April 1789 den Titel „Hofmaler“.
Krankheit und Auszeichnungen
Durch eine schwere Erkrankung wurde er 1792 taub. Die Taubheit, die von nun an seinen Kontakt mit den Menschen erschwerte, verstärkte seine Neigung zum Phantastischen. Nach dem Tod Bayeus wurde er Direktor der Abteilung Malerei an der Akademie. Er pflegte engen Kontakt mit dem Herzog und der Herzogin von Alba, Hauptvertretern der spanischen Aristokratie. In dieser Zeit entstanden Porträts der Herzogenfamilie und die „Caprichos“, eine Serie von Radierungen. Die Monarchen erkannten Goyas künstlerische Größe und verliehen ihm 1799 den Titel eines „Ersten Hofmalers“. Für Goya begann eine Zeit der Ruhe und des Wohlstandes; bis zur Besetzung Spaniens 1808 durch französische Truppen unter Napoleon, führte er ein harmonisches Leben.
Die Eindrücke des Krieges in seinem Werk
Im August wurde Madrid von den Truppen Wellingtons befreit. Die ungeheuerlichen Eindrücke des aus der Nähe erlebten Krieges veranlassten Francisco de Goya, ab 1810 die Druckplatten für den Zyklus „Desastres de la Guerra“ zu schaffen. Dieser Zyklus gehört zu seinen vielschichtigsten, abgründigsten, erschütterndsten Schöpfungen. Erst 1863 (also 35 Jahre nach seinem Tod) wurde die Radierfolge erstmals veröffentlicht.
1819 erkrankte Francisco de Goya erneut schwer. In der Folge entstanden die sogenannten „Schwarzen Bilder“, die für seine letzten Lebensjahre charakteristisch sind. Der Künstler, der sich für eine liberale Verfassung eingesetzt hatte, fühlte sich unter der Regentschaft Ferdinand VII. in Spanien nicht sicher. Aus gesundheitlichen Gründen reiste er 1824 nach Frankreich und ließ sich im September in Bordeaux nieder. In der Folgezeit pendelte er mehrfach zwischen Bordeaux und Madrid, wo sein letzten Meisterwerk „Das Milchmädchen von Bordeaux“ entstand. Nach seiner Pensionierung ließ er sich 1826 endgültig in Bordeaux nieder, wo er am 16. April 1828 starb.