Gilbert Stuart ist ein US-amerikanischer Maler, der als einer der bedeutendsten amerikanischen Porträtisten gilt.
Stuart wurde am 3. Dezember 1755 in Saunderstown, einem Dorf in North Kingstown in der Kolonie Rhode Island geboren. Sein bekanntestes Werk ist das unvollendete Porträt von George Washington, das ab 1796 auch als Athenaeum-Head bezeichnet wird. Stuart malte davon 130 Exemplare, die er für jeweils 100 US-Dollar verkaufte. Das in dem Gemälde gezeigte Bild von George Washington ist seit mehr als einem Jahrhundert auf dem Ein-Dollar-Schein der Vereinigten Staaten und auf verschiedenen US-Briefmarken des 19. und frühen 20. Jahrhunderts abgebildet.
Gilbert Stuart – Ausbildung und Erfolge
Stuart zog im Alter von 6 Jahren nach Newport, Rhode Island, wo sein Vater im Handelsbereich arbeitete. 1770 machte er Bekanntschaft mit dem schottischen Maler Cosmo Alexander. Unter der Anleitung von Alexander malte Stuart im Alter von 14 Jahren das berühmte Bild „Portrait of Dr. William Hunter’s Spaniels“ (siehe Bild oben). 1771 zog Stuart mit Alexander nach Schottland, um sein Studium zu beenden. Alexander starb jedoch ein Jahr später in Edinburgh. Der junge Stuart versuchte, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten und seine Karriere fortzusetzen. Der Erfolg blieb leider aus, und so kehrte er 1773 nach Newport zurück.
Stuarts Perspektiven als Porträtist wurden durch den Beginn der amerikanischen Revolution gefährdet. Er reise 1775 nach England und studierte die nächsten Jahre bei Benjamin West. Bis 1782 hatte er großen Erfolg. Die Preise für seine Bilder wurden nur von den renommierten englischen Künstlern Joshua Reynolds und Thomas Gainsborough übertroffen. Trotz der vielen Aufträge drohte ihm wegen der hohen Schulden eine Gefängnisstrafe. 1787 floh er nach Dublin, Irland. Stuart beendete 1793 seinen 18-jährigen Aufenthalt in Großbritannien und Irland und hinterließ zahlreiche unvollendete Gemälde. Er kehrte in die USA zurück. 1795 zog er nach Germantown, Philadelphia, wo er ein Studio eröffnete. Hier setzte er sich in der Kunstwelt durch und wurde mit Bildern vieler bedeutender Amerikaner berühmt. 1805 Umzug nach Boston, wo er trotz der großen Anerkennung weiterhin finanzielle Probleme hatte.
Privatleben
1786 heiratete Stuart die 13 Jahre jüngere Charlotte Coates. Das Paar bekam 12 Kinder, von denen sieben starben. Ihre Tochter Jane Stuart (1812–1888) war ebenfalls Malerin. 1824 erlitt der Künstler einen Schlaganfall. Am 9. Juli 1828 starb er hoch verschuldet in Boston. Seine Familie erholte sich erst 10 Jahre später von den finanziellen Problemen.
Stuart porträtierte mehr als 1.000 Personen, darunter die ersten sechs Präsidenten. Seine Arbeiten befinden sich heute in Kunstmuseen in den Vereinigten Staaten und im Vereinigten Königreich, insbesondere im Metropolitan Museum of Art und in der Frick Collection in New York City, in der National Gallery of Art in Washington, DC, in der National Portrait Gallery in London, im Worcester Art Museum in Massachusetts und im Museum of Fine Arts in Boston.