Schwangerschaft und Katzenhaltung: Nicht selten wird die geliebte Katze abgegeben, wenn sich ein Baby ankündigt. Der Grund dafür ist die Angst vor Toxoplasmose.
Während die Toxoplasmose für den Gesunden im allgemeinen eine harmlose und folgenlos ausheilende Erkrankung ist, kann sie in der Schwangerschaft nach Übertragung auf das Ungeborene zur Fehlgeburt führen oder schwere Schäden hinterlassen, insbesondere auch Schädigungen des kindlichen Gehirns.
Was ist Toxoplasmose?
Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die durch ein Protozoon (Parasit, bakterienähnlicher Mikroorganismus) verursacht wird: Toxoplasma gondii. Hauptwirt dieses Parasiten ist die Katze. Die Katze infiziert sich in der Regel durch Fleisch (natürlich auch gefangene Mäuse). Infizierte und erkrankte Katzen scheiden Oozyten (Eier) dieses Erregers mit dem Kot aus. Diese können dann z.B. durch Wind oder Staub verteilt und von Menschen, aber auch von Schlachttieren aufgenommen werden.
Im letzteren Fall kommt es zur Bildung von Toxoplasmosezysten im Muskelgewebe der erkrankten Tiere, so dass der Mensch sich auch über den Genuss rohen Fleisches (z.B. Mett, Tartar) infizieren kann.
Der Umgang mit der Katze ist für Schwangere nicht gefährlich, sondern nur der Kontakt mit dem Katzenkot!
Man geht davon aus, dass jeder zweite Bundesbürger schon einmal eine Infektion mit Toxoplasmen durchgemacht hat, die aber völlig harmlos verläuft und darum fast nie bemerkt wird. Eine Gefahr für die werdende Mutter besteht, wenn sie sich erstmalig während der Schwangerschaft infiziert. Frauen mit Kinderwunsch sollten sich bereits vor einer Schwangerschaft auf Toxoplasma-Antikörper untersuchen lassen. Hat eine Frau bereits eine Infektion durchgemacht, ist sie geschützt und kann sich nicht mehr anstecken!
Symptome
In 85-90 Prozent der Fälle verläuft die Infektion unbemerkt. Bei Befall der Halslymphknoten kann es zu leichtem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, sowie Müdigkeit kommen. Es gibt keine typische Symptomatik, die sofort an eine Toxoplasmose denken lassen könnte. Die Diagnose ist nur über die Bestimmung der Antikörper im Blut möglich.
Wie kann sich die werdende Mutter schützen?
Von reinen Wohnungskatzen kann keine Gefahr ausgehen, und die Einhaltung einfachster Hygieneregeln ist der beste Schutz vor einer Infektion:
- Beim Säubern der Katzentoilette Handschuhe tragen
- Da Freigänger ihren Kot im Sand oder in lockerer Erde vergraben, auch bei Gartenarbeiten Handschuhe tragen
- Kein rohes oder halbgares Fleisch verzehren
- Nach dem Kontakt mit der Katze immer die Hände waschen