Das Schlafverhalten einer Katze zu beobachten, ist wohl für jeden Katzenfreund interessant. Etwa 3 1/2 Stunden braucht eine Katze für die Fellpflege. Dieselbe Zeit verbringt sie mit Spielen und Herumtoben.
Wenn sie Freigänger ist, streift sie etwa eine Stunde und vierzig Minuten durch ihr Revier. Rund 20 Minuten am Tag widmet sie sich den Gaumenfreuden. Den Rest der Zeit verbringt die Katze in der Horizontalen, das heißt, sie schläft oder döst. In einen Tiefschlaf fallen Katzen nur zwischendurch, wenn sie sich absolut sicher fühlen. Während sie in manchen Phasen völlig entspannt daliegen, zucken sie in anderen plötzlich mit den Pfoten, den Ohren und dem Schwanz oder stoßen nicht selten eigentümliche Laute aus.
Schlafverhalten – Erkenntnisse in der Forschung
Einer der ersten Schlaf-Forscher, der mit Hilfe des Elektroencephalogramms (EEG) die Schlaf-Phasen bei Menschen und Tieren untersuchte, war der französische Neurobiologe Michel Jouvet. Er hat festgestellt, dass der Mensch zwei verschiedene EEG-Muster hat. Das erste ist von niedriger Frequenz und das Merkmal eines tiefen Schlafs. Das zweite ist unregelmäßiger und wird von heftigen Augenbewegungen unter den geschlossenen oder halb geschlossenen Augenlidern begleitet (=REM-Schlaf). Diese REM-Phase ist beim Menschen die Zeit der Träume.
Viele Experten sind sich heute sicher, dass auch Katzen neben dem ruhigen, traumlosen Schlaf durch solche Phasen von „aktiviertem“ Schlaf gehen und die REM-Phase zur Erholung und Entlastung des Zentralnervensystems unbedingt brauchen. Während sie in der Phase des leichten Schlafes schnell durch äußere Einflüsse geweckt werden können, werden sie in der Tiefschlafphase nur bei extrem bedrohlich wirkenden Geräuschen und Gerüchen wach.
Es gibt sogar Hinweise darauf, dass auch Katzen in Stresszeiten unter Schlafstörungen leiden können. Schlafentzug bedeutet für jedes Lebewesen auf Dauer Folter. So führt es bei Menschen zu schweren psychischen Störungen und Halluzinationen. Auch für Katzen sind Träume biologisch notwendig. Deshalb sollten Sie Ihre Katze niemals aus ihrem „Gesundheitsschlaf“ reißen, auch wenn der Anblick einer schlummernden Katze noch so verlockend erscheint.
Sinnlose Experimente
Das Schlafbedürfnis der Menschen hat man in gemeinen und sinnlosen Tierexperimenten getestet. Katzen, Hunde und Ratten wurden zu Tode gefoltert, indem man sie permanent am Schlafen hinderte. Dabei stellte sich heraus, dass ein vormals gesundes Lebewesen elend verendet, wenn man es etwa 10 Tage lang mit Schlafentzug bestraft. Ist das etwa ein Erkenntnisgewinn?