Felis libyca forma catus ist – laut Paul Leyhausen – der korrekte taxonomische Name für unsere Hauskatzen, obwohl man oft die Namen Felis silvestris f. catus (oder sylvestris), Felis catus und Felis domesticus (oder domestica) liest. Felis libyca ist der wissenschaftliche Name für die (nord-)afrikanische Wildkatze; Felis silvestris der für die europäische Wildkatze.
Die Annahme, dass unsere Hauskatzen von den europäischen Wildkatzen abstammen, ist falsch. Vergleichende morphologische Untersuchungen haben ergeben, dass alle drei Formen – die afrikanische, die europäische und die domestizierte Katze – der gleichen Tierart zuzuordnen sind.
Domestikation der Hauskatze
Der Beginn der Domestikation wird vermutlich vor 6000 Jahren anzusetzen sein. Sicher nachgewiesen wurden Hauskatzen aus dem alten Ägypten. Älteste Darstellungen aus dem Niltal kennt man schon aus der Jungsteinzeit (4000 v. Chr.). Ein Grabgemälde aus Sakkarah (nach 2750 v. Chr.) zeigt die Katze bereits mit dem typischen Haustierattribut, einem Halsband.
Obwohl unsere Hauskatze zu unserem engeren Lebensbereich gehört, versäumte man es, sie in den „Kreis der Edlen“ aufzunehmen. Jahrhundertelang war sie gezwungen, selbstständig ihre Art zu erhalten. Dies führte zu einer natürlichen Auslese, bei der nicht äußerliche Farbmerkmale, sondern solche Eigenschaften den Ausschlag gaben, die für ein Überleben die besten Aussichten boten.
Körperbau, Sinnesorgane und Fell
Ihr gesamter Körper ist zweckmäßig auf ein hartes Leben eingestellt. Der Kopf ist rundlich, mit breitem Schädel und gut funktionierenden Sinnen: mit scharfen, anpassungsfähigen Augen, einer nicht zu kurzen, leistungsfähigen Nase und mittelgroßen, geräuschempfindlichen Ohren.
Die Hauskatze ist stämmig, doch geschmeidig, der Brustkorb gut entwickelt, und die Beine sind fähig, weite, hohe Sprünge auszuführen.
In ihrem Äußeren entspricht die Hauskatze dem Standard der American Shorthair, der gemeinsame Ursprung ist erkennbar. Für manche bekannten Katzenrassen bildete sie die entscheidende Zuchtgrundlage, der oft ihr Fortbestehen zu verdanken ist.
Die für Hauskatzen typischen Fellzeichnungen bezeichnet man als Tabby. Die Fellfarbe variiert von grau-schwarz bis zu Brauntönen.