Louis-Léopold Boilly war ein Porträt- und Genremaler, Zeichner und Lithograph. Geboren wurde er als Sohn eines Holzbildhauers am 5. Juli 1761 in La Bassée (Nordfrankreich).
Bis ins hohe Alter tätig, hat der Künstler eine nicht übersehbare Menge von Arbeiten geschaffen. Man schätzt die Zahl seiner Porträts auf 5000, seiner Zeichnungen und Lithographien ebenfalls auf mehrere Hundert.
Louis-Léopold Boilly – „Kleinmaler der Revolution“
In der Revolutionszeit liegt der Höhepunkt seines Schaffens, und insofern ist er mit Recht „der Kleinmaler der Revolution“ genannt worden. Der Künstler malte kleinformatige Gemälde, in denen er nur das Zarte, Milde, die Frau, das Kind, das häusliche Leben seiner Zeit schilderte. Man kennt außer seinen Vater keinen seiner Lehrer, aber höchst wahrscheinlich hat er die Meister unter den alten Holländern (Gerard ter Borch und Pieter de Hoogh) gründlich studiert und ihnen nicht nur die Lichter auf langfaltigen, weißseidenen Frauenkleidern sondern auch Interieur-Stimmungen und etwas von der stillen Poesie wohl gepflegter bürgerlicher Wohnräume abgeschaut. Louis-Léopold Boilly starb am 4. Januar 1845 in Paris. Der Künstler ist in den Sammlungen vieler Museen vertreten, u.a. in Avignon, Bordeaux, Chantilly, Cherbourg, Douai, Lille, Riga, Paris.