Sophie Gengembre Anderson war eine in Kanada geborene britische Künstlerin, die sich auf Darstellungen von Kindern und Frauen spezialisierte.
Sie wurde 1823 in Paris geboren. Ihr Vater war der französische Architekt Charles Antoine Colomb Gengembre, ihre Mutter war Engländerin. Ihre Kindheit verbrachte sie in Paris, wo ihr Vater mit Künstlern, Intellektuellen und Schauspielern befreundet war. Von 1829 bis 1843 lebte die Familie in einem abgelegenen Ort in Frankreich.
Sophie Gengembre Andersohn – Anfänge und Erfolge
Mit siebzehn Jahren entwickelte sie ihr Interesse an Kunst. Sie bildete sich weitgehend autodidaktisch, studierte aber 1843 kurz in Paris bei dem Historien- und Porträtmaler Carl von Steuben. Die Familie verließ Frankreich und ließ sich in den Vereinigten Staaten erstmals in Cincinnati, Ohio, nieder. Dort traf sie ihren zukünftigen Ehemann, den britischen Genremaler Walter Anderson. Ihre Porträts, Figuren- und Landschaftsbilder wurden im Oktober 1849 in der Western Art Union Gallery ausgestellt. Zusammen mit ihrem Mann arbeitete sie an Porträts protestantischer Bischöfe.
1854 zog das Paar nach London, wo viele ihrer Stillleben entstanden. Ihre Werke wurden an der Königlichen Akademie ausgestellt. Sie kehrten 1858 nach Pennsylvania zurück, wo sie sich über einen längeren Zeitraum bei der Familie aufhielten. Während dieser Zeit zeigte sie 1859 und 1860 ihre Arbeiten an der Pittsburgh Artist‘s Association. Ab 1863 arbeitete sie wieder in London.
Wegen gesundheitlicher Probleme zog die Künstlerin 1871 auf die Insel Capri. Das Paar lebte und malte dort. Capri war damals eine Künstlerkolonie. Ihr großer Garten in der Villa Castello war ein Treffpunkt für viele Malerkollegen. Auf Capri entstanden Genrebilder und Darstellungen im neoklassizistischen Stil. Zu einer Zeit, als es für Frauen schwierig war, eine erfolgreiche künstlerische Karriere zu machen, erzielte sie mit ihren Werken einen großen Erfolg. Die Künstlerin starb 1903 in Falmouth/Cornwall.