Jean-Baptiste Oudry war ein französischer Maler. Er wurde 1686 in Paris geboren. Seine Eltern waren der Maler und Kunsthändler Jacques Oudry und seine Frau Nicole.
1706 wurde sein Vater Direktor der Académie de Saint-Luc, einer alten Malergilde, die die einzige ernsthafte Konkurrenz zu der prestigeträchtigen und einflussreichen Académie royale de peinture et de sculpture war. Oudry besuchte in seiner Jugend Zeichenkurse an der Académie de Saint-Luc und der Académie Royale. 1704 erhielt er eine Ausbildung bei Michel Serre, einem Cousin des Porträtisten Hyacinthe Rigaud.
Ausbildung und Karriere als Tiermaler
1707 begann Jean-Baptiste Oudry seine fünfjährige Ausbildung bei Nicolas de Largillière. Unter dessen Leitung kopierte er Werke der flämischen und holländischen Schulen des 17. Jahrhunderts. Dadurch verfeinerte er seinen Sinn für Farbe und seine Karriere als ausgezeichneter als Maler von Stillleben und Porträts begann.
1708 wurde er in die Académie de Saint-Luc aufgenommen. Er fertigte religiöse Gemälde sowie eine große Anzahl von Porträts an. 1710 heiratete er Marie Marguerite Froissé. 1719 wurde Oudry Mitglied der Académie Royale. Schon zu Beginn seiner Karriere malte er die Flora und Fauna in der Art und Weise der niederländischen Tiermaler, wie Frans Snyders, Jan Fyt, Jan Baptist Weenix und Melchior d’Hondecoeter. Schon bald wurde er zu einem kongenialen Rivalen von Alexandre François Desportes, der sich auf die gleichen Genres spezialisiert hatte. Von 1719 bis 1721 entstanden große Jagdszenen.
Oudrys offizielle Karriere wurde durch seinen Gönner, Henri Camille, Chevalier de Beringhen, gefördert, der den Maler mit dem jungen Louis XV bekannt machte. Bald darauf (1724) wurde er Hofmaler des französischen Königs und erhielt im Palais des Tuileries ein Studio sowie Unterkünfte für sich und seine Familie.
Oudrys Gunst bei Hofe war so groß, dass er im März 1726 sein Gesamtwerk im Schloss von Versaille ausstellen durfte. In diesem Jahr kam ein weiterer Gönner hinzu, der Finanzminister Louis Fagon. 1734 wurde Oudry Direktor der Manufacture nationale des Gobelins in Beauvais und stellte François Boucher als Chef-Designer ein. Zu seinem internationalen Kundenkreis zählten u.a. der Markgraf von Ansbach, Großherzog Friedrich von Mecklenburg-Schwerin (1717-1785) und Schwedens Botschafter am Hof von Frankreich, Graf Carl Gustaf Tessin (1695 -1770). Der Künstler starb nach mehreren Schlaganfällen am 30. April 1755 in Beauvais.