François Boucher wurde am 29.9.1703 in Paris geboren. Sein Vater war Nicolas Boucher, ein Entwurfszeichner für Strickmuster und Ornamente.
Ausbildung und erste Erfolge
Etwa ab 1720 ist François Boucher in der Werkstatt des Kupferstechers Jean Francois Cars tätig, dessen Sohn Laurent viele Gemälde Bouchers nachgestochen hat. Bereits 1723 erhielt er den Grand Prix de Rome von der Akademie für ein Gemälde biblischen Inhalts. Er ging jedoch erst 1727 nach Italien und kam 1728 nach Rom. 1731, nach seiner Rückkehr nach Paris, begann seine Karriere an der Akademie: Er wurde als Historienmaler aufgenommen. Im Jahre 1734 wurde er aufgrund seines Gemäldes „Rinaldo und Armida“ Mitglied, 1737 Professor, 1761 Rektor und 1765 Direktor der Akademie. Von der Königlichen Manufaktur in Beauvais erhielt er unter der Direktion Jean-Baptiste Oudrys (1734-55) zahlreiche Aufträge für Bildteppichentwürfe. Nach dem Tode Oudrys wurde Boucher 1755 Direktor der Königlichen Gobelin-Manufaktur Paris. 1765 wurde er als Nachfolger von Carle van Loo zum Premier Peintre du Roi ernannt. Die Laufbahn des Malers war erfolgreich und glänzend. Er malte für die Repräsentanten der Aristokratie und Plutokratie, z.B. 1738 mythologische und pastorale Szenen für das berühmte Hotel Soubise.
Unter seinen Bewunderern ragte Madame de Pompadour hervor. Sie und ihr Bruder, der Marquis de Marigny, protegierten Boucher. Er porträtierte sie mehrfach, schuf Dekorationen für sie und gab der künstlerisch talentierten Mätresse des Königs Zeichenunterricht. Bouchers Schaffen ist außerordentlich umfangreich und vielseitig. Er malte Ölbilder, Tafelbilder, Kaminstücke und Sopraporten sowie Fresken in den königlichen Schlössern und Adelspalais. Für die Entwicklung seines Stils war das Studium der römischen Malerei grundlegend. Die letzten Schaffensjahre Bouchers waren nicht mehr erfolgreich, seine Gemälde ließen qualitativ nach. Der Künstler starb am 30. Mai 1770 in Paris.