Claude Monet (Claude Oscar Monet) wird am 14. November 1840 als zweiter Sohn des Kolonialwarenhändlers Claude Adolph Monet und seiner Frau Louise in Paris geboren. 1845 zieht die Familie Monet von Paris nach Le Havre, wo Claude Monets Vater im Großhandel tätig ist.
Um 1856 entstehen erste Karikaturzeichnungen, die im Schaufenster eines Rahmenhändlers ausgestellt werden und mit denen er in Le Havre bald eine lokale Berühmtheit erlangt und erstes Geld verdient. 1857 stirbt die Mutter. Die Tante, Madame Lecadre, nimmt die Mutterstelle bei ihm ein und fördert seine künstlerischen Ambitionen. 1858 trifft Claude Monet den Landschaftsmaler Eugène Boudin, der ihn in die Freilichtmalerei einführt. In diesem Jahr stellt Monet seine erste Landschaft in Le Havre aus.
Claude Monet und die Impressionisten
1860 besucht Claude Monet in Paris die freie Académie Suisse, wo er Camille Pissarro kennenlernt. 1861 leistet er in Algerien seinen Militärdienst, kehrt aber wegen einer akuten Typhuserkrankung bald nach Frankreich zurück und scheidet aus dem Militär aus. 1862 tritt er in das freie Atelier von Charles Gleyre ein, wo er sich mit Pierre-Auguste Renoir, Alfred Sisley und Frédéric Bazille anfreundet. In Le Havre lernt Monet den holländischen Landschaftsmaler Johan Barthold Jongkind kennen, den er später als seinen wahren Lehrmeister bezeichnet. 1867 teilt er sich mit Bazille ein Atelier in Paris. Er wird auf dem Pariser Salon abgelehnt und schmiedet zusammen mit Renoir, Bazille, Camille Pissarro, Sisley und Cézanne erstmals Pläne für eine eigene, unabhängige Ausstellung. Sein Sohn Jean wird geboren. Die Familie verlangt die Trennung von Camille. Als Monet sich weigert, entzieht sie ihm die finanziellen Zuwendungen.
Kriegsjahre und erste Ausstellungen
Ohne die elterliche Unterstützung lebt er mit Camille und Jean in Bennecourt bei Giverny unter großen finanziellen Schwierigkeiten. 1869 malt er gemeinsam mit Auguste Renoir die Badeinsel „La Grenouillère“. 1870 heiratet er Camille. Während des deutsch-französischen Krieges geht die Familie nach London ins Exil. Claude Monet kehrt 1871 mit seiner Familie nach Paris zurück und lässt sich in Argenteuil nieder. 1874 findet in den Räumen des Pariser Photographen Nadar eine Ausstellung statt, an der u.a. Renoir, Monet, Sisley und Bazille beteiligt sind. Die Ausstellung löst einen Skandal aus. Erstmals taucht hier der Begriff „Impressionismus“ auf, als sich ein Kritiker über Monets Gemälde „Impression. Soleil levant“ lustig macht.
Privatleben und Erkrankung
Bis 1886 werden sieben weitere Impressionisten-Ausstellungen folgen, an denen Claude Monet bis auf die Jahre 1880 und 1881 regelmäßig vertreten ist. Auf der Impressionisten-Ausstellung von 1876 lernt Monet den Kunstmäzen Ernest Hoschedé kennen. Im selben Jahr erkrankt Camille schwer. 1878 zieht die Familie nach Paris um, der zweite Sohn, Michel. wird geboren. Der Gesundheitszustand seiner Frau Camille verschlechtert sich rapide. Die Familie zieht noch im selben Jahr nach Vétheuil, begleitet von Alice Hoschedé, der Frau des Kunstmäzens, und deren sechs Kindern. In dieser Zeit malt Claude Monet düstere Winterbilder. Der Tod Camilles 1879 stürzt den Maler in Depressionen. 1883 lässt sich Monet in Giverny nieder und kauft ein Haus. 1892 heiratet Monet die seit einem Jahr verwitwete Alice Hoschedé. Von 1892-1894 entsteht seine berühmte Serie der Kathedrale von Rouen.
Beginn des Seerosen-Zyklus
1893 erweitert er sein Grundstück in Giverny und legt einen japanischen Wassergarten an, in dem er 1895 mit dem Bau einer Japanischen Brücke beginnt. 1897 beginnt er mit dem Seerosen-Zyklus, 1899 mit einer Serie der Japanischen Brücke. In den folgenden Jahren entstehen überwiegend Bilder von Seerosen und Seerosenlandschaften. 1904 werden seine Londonbilder sehr erfolgreich in der Galerie Durand-Ruel gezeigt. Monet reist mit Alice nach Madrid, wo ihn die Bilder von Velázquez besonders stark beeindrucken. 1908 zeigen sich erste Symptome des Grauen Stars.
Claude Monet reist mit Alice nach Venedig, eine Reihe von Venedig-Ansichten entstehen, an denen er bis 1912 arbeitet. 1909 verhindert eine ernsthafte Erkrankung von Alice eine zweite geplante Venedig-Reise. Sie stirbt 1911. 1912 stellt die Galerie Bernheim-Jeune Monets Venedig-Bilder aus. 1914 stirbt der Sohn Jean. Im selben Jahr veranstaltet Durand-Ruel eine große Retrospektive.
Monet wendet sich erneut dem Seerosen-Motiv zu. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges bietet Monet dem französischen Staat zwei Seerosenbilder für das Musée des Arts Décoratifs an. Clemenceau und Geoffroy möchten Monet zu einer umfangreicheren Schenkung anregen. Verhandlungen mit dem französischen Staat über die Schenkung einer Seerosendekoration für die Rotunde des Hôtel Biron (heute Musée Rodin) scheitern 1920 an zu hohen Kosten. 1922 wird eine Schenkungsurkunde unterzeichnet, und die Seeroseninstallation wird in der Pariser Orangerie untergebracht. In diesem Jahr erscheint die erste, von Geoffroy verfasste, Monet-Biographie.
Das Augenleiden des Künstlers verschlimmert sich zusehends. 1923 wird er am rechten Auge operiert. In der Folgezeit hat er Probleme mit der Farbwahrnehmung. 1926 erkrankt Claude Monet an Lungensklerose und stellt das Malen endgültig ein. Am 5. Dezember 1926 stirbt Claude Monet in seinem Haus in Giverny.