Giovanna Garzoni war eine italienische Malerin, die in der Barockzeit in Europa eine herausragende Rolle spielte.
Die Malerin wurde 1600 in Ascoli Piceno geboren. Beide Eltern waren venezianischen Ursprungs, und man vermutet, dass sie aus einer langen Reihe venezianischer Maler stammten. Historiker haben spekuliert, dass Giovanna vor 1615 als Lehrling bei ihrem Onkel arbeitete, der als Goldschmied tätig war.
1616 ging sie nach Rom, vier Jahre später nach Venedig, wo sie den Heiligen Andreas für die venezianische Kirche des Ospedale degli Incurabili malte. Sie blieb noch einige Jahre in Venedig und besuchte in dieser Zeit die Kalligrafieschule von Giacomo Rogni. Nach ihrer Ausbildung reiste sie 1630 zusammen mit ihrem Bruder nach Neapel, wo sie für den spanischen Vizekönig arbeitete.
Dort entstanden zahlreiche Stillleben und Porträts. 1631 Umzug nach Rom. Von 1632 bis 1637 arbeitete sie als Miniaturist am Turiner Gericht. Es folgten Aufenthalte in Paris und Rom, bis sie nach Florenz ging, wo sich ihre wichtigsten Kunden in der prominenten Familie Medici befanden, insbesondere Großherzog Ferdinando II., Großherzogin Victoria und Gardinal Giovan Carlo. 1651 ließ sich die Malerin in Rom nieder, wo sie für das Florentiner Gericht arbeitete.
Einige Historiker vermuten, dass sie 1622 den venezianischen Porträtmaler Tiberio Tinette geheiratet hat. Das Paar soll sich jedoch wegen Garzonis Keuschheitsgelübde 1624 wieder getrennt haben. Aufgrund ihres angeschlagenen Gesundheitszustands verfasste die Malerin 1666 ein Testament zugunsten der Kirche Santa Martina. Garzoni starb im Februar 1670 in Rom.