Alfred Stevens wurde 1823 in Brüssel geboren. Er war der Bruder des Tiermalers Joseph Edouard Stevens.
Zunächst war Alfred Schüler von François-Joseph Naves an der Akademie in Brüssel. Durch dessen Vermittlung wurde er ab 1844 Schüler von Camille Roqueplan und später von Jean-Auguste Ingres in Paris. 1849 kehrte er nach Brüssel zurück.
Alfred Stevens – Sein Leben in Paris
1862 ist er erneut in Paris und setzt seine Studien bei Florent Willems fort. 1853 gewinnt Alfred Stevens eine Medaille auf dem Pariser Salon und 1855 auf der Exposition Universelle. Diese ersten Werke zeigen in Sujet und Farbwahl den Einfluss Gustave Courbets (1819-1877) und des Historienmalers Henri Leys.
Ab 1855 widmete sich Stevens der Genremalerei und fand bald zu einem eigenen Stil. Mit Schilderungen des eleganten Pariser Lebens seiner Zeit, speziell dem der Boudoirs, machte sich Stevens bald einen Namen.
Aufträge und Erfolge
1876 beauftragte ihn der belgische König Leopold II. mit der Ausschmückung eines Saales. Alfred Stevens fertigte dafür vier Frauenbildnisse in Fresko-Technik an, die die vier Jahreszeiten darstellen. Ab 1880 reiste er regelmäßig nach Saint-Adresse und Menton, wo eine Serie von Marinebildern entstanden, die an die Bilder von Eugène Boudin erinnerten. 1889 übernahm er gemeinsam mit einem ehemaligen Schüler, Henri Gervec, die Gestaltung des „Panorama des Jahrhunderts“ (1789-1889) für die Weltausstellung 1889. Es stellt die Entwicklung der Weltgeschichte seit der Französischen Revolution dar.
1896 bewarb er sich um die vakante Stelle des Direktors der Brüsseler Akademie und wurde abgelehnt. Er unterrichtete dann privat. Zu seinen Schülern gehörte auch die französische Schauspielerin Sarah Bernhardt, die er mehrfach porträtierte. Nach zwei Jahren in Brüssel kehrte er 1897 nach Paris zurück. 1900 zeigte die Ecole des Beaux-Arts in Paris eine große Ausstellung seiner Werke. Erst einige Jahre vor seinem Tod kehrt Stevens in seine Heimatstadt Brüssel zurück, wo er am 24. August 1906 starb.