Der sechste Sinn wird Katzen häufig nachgesagt, denn nicht nur ihr Tastsinn ist hoch entwickelt, Katzen reagieren auch sensibel auf Vibrationen. Wie einige andere Tierarten können sie vor einem bevorstehenden Erdbeben warnen.
Es gibt weit verbreitete Berichte über das seltsame Verhalten von Hauskatzen zehn bis fünfzehn Minuten vor Katastrophen.
Der sechste Sinn der Katze – Aberglaube oder Wahrheit?
Es scheint so, als können die Tiere schon die allerersten Beben feststellen, die für den Menschen noch nicht wahrnehmbar sind. Viele Menschen, die in Vulkangebieten leben, halten Katzen als eine Art Frühwarnsystem. Wenn dort eine dösende Katze plötzlich aufspringt und ohne ersichtlichen Grund wie von der Tarantel gestochen zur Tür rast, folgen die Hausbewohner ihr Hals über Kopf.
Diese Übersensibilität gegenüber Vibrationen hängt wahrscheinlich auch mit dem weit verbreiteten Glauben zusammen, dass Katzen den sechsten Sinn haben und „Schwingungen“ aufnehmen können, die mit den üblichen fünf Sinnen nicht zu erfassen sind. Tatsächlich ist es unmöglich zu entscheiden, ob Katzen in dieser Weise „übersinnlich“ veranlagt sind oder nicht, obwohl es andererseits leicht zu erraten ist, wie sie zu diesem Ruf gelangt ist. Ihre besonders scharfen Sinne machen es der Katze möglich, auf Vorkommnisse zu reagieren, die das relativ schwerfällige Gehirn des Menschen nicht wahrnimmt. Diese Tatsache spielte, zusammen mit dem unergründlich „wissenden“ Blick der Katze, zweifellos eine Rolle bei der Entstehung des Glaubens, dass sie über übernatürliche Fähigkeiten verfüge und mit fremden Mächten in Kontakt stehe, was viele heute noch glauben.
Eher ist es wohl so, dass die natürlichen Sinne der Katze besonders gut funktionieren und Dinge feststellen können, die uns entgehen. Wenn eine Katze plötzlich das Fell sträubt, bedeutet das nicht, dass sie ein Gespenst gesehen hat, sondern sie reagiert auf Geräusche und Vibrationen, die wir nicht wahrnehmen.
Diese Fähigkeit entwickelte sich in erster Linie als Mittel zum Überleben und diente als Frühwarnsystem.
Die Umwelt teilt der hoch sensiblen Katze infolgedessen weit mehr mit als weniger gut ausgestatteten Geschöpfen, wie wir es sind – damit sollten wir uns abfinden!