Bei dem Überangebot an Futtersorten darf man die wichtigen Nährstoffe für Katzen nicht aus den Augen verlieren. Es ist nicht leicht, die richtige Wahl und damit „den Geschmack“ der Katze zu treffen. Auch Empfehlungen anderer „Dosenöffner“ helfen kaum weiter, wenn die Katze wählerisch ist oder bestimmte Futtersorten rigoros ablehnt.
Wichtige Nährstoffe für Katzen im Einzelnen:
Wasser
Der Körper der Katze besteht zu 70% aus Wasser. Wasser ist u.a. für das Lösen der Nahrung im Verdauungskanal, für den Transport der Nährstoffe zu den Geweben, für den Zellstoffwechsel und für das Ausscheiden und die Regulation der Körpertemperatur unentbehrlich. Ein Napf mit frischem Wasser muss also immer bereitstehen.
Proteine
Proteine sind als lebenswichtige Bausteine verantwortlich für Muskeln, Knochen, Haut, Fell, Blut und Gewebe. Jedes Protein ist aufgebaut aus einer festgelegten Reihenfolge von Proteinbausteinen, den Aminosäuren. Man unterteilt diese in essentielle und nicht essentielle Aminosäuren. Die essentiellen Aminosäuren müssen mit der Nahrung zugeführt werden, da sie vom Körper nicht selbst gebildet werden können. Die nichtessentiellen Aminosäuren kann der Organismus unter Verwendung stickstoffhaltiger Vorstufen selbst aufbauen. Träger hochwertiger Proteine sind: Huhn, Lamm, Fisch, Hühnerfleischmehl, Lammfleischmehl, Ei. Getreide nimmt beim pflanzlichen Protein einen hohen Stellenwert ein.
Fette
Fette sind Energielieferanten. Sie unterscheiden sich, ähnlich dem Protein, in gesättigte und ungesättigte Fettsäuren. Die ungesättigten Fettsäure können vom Körper z.T. nicht selbst gebildet werden und müssen durch die Nahrung aufgenommen werden. Fett ist ebenfalls ein Trägerstoff für die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K. Ein Mangel an ungesättigten Fettsäuren (z.B. Linolsäure) kann zu schlechtem Fell, erhöhter Infektionsneigung der Haut und schlechter Wundheilung führen. Fette unterscheiden sich in ihrer Wertigkeit ebenso wie Proteine. Die Träger ungesättigter Fettsäuren sind Geflügelfett, Fischöl, Rinderfett und Sojaöl.
Kohlehydrate
Kohlehydrate sind nach den Fetten die zweit wichtigsten Energielieferanten. Sie müssen – um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten – im Einklang mit den Proteinen stehen. Kohlehydrate (Stärke, Zucker) sind u.a. für die Bereitstellung der Kurzzeitenergie verantwortlich. Gut verdauliche Kohlehydrate sind u.a. aufgeschlossener Mais, gekochter Reis und aufgeschlossener Weizen.
Rohfaser
Rohfasern = Ballaststoffe sind für die geregelte Darmtätigkeit – insbesondere im Dickdarmbereich – notwendig. Die Anteile der Nahrung, die unverdaut wieder ausgeschieden werden, sind hauptsächlich in pflanzlicher Nahrung zu finden. Sie fördern die gesunde Verdauung. Sind zu wenig Ballaststoffe im Futter enthalten, führt dies zu Verstopfung. Frei lebende Katzen nehmen solche Ballaststoffe mit dem Fell und dem Mageninhalt ihrer Beutetiere (z.B. Mäusen) auf. Wohnungskatzen brauchen sie im Futter.
Vitamine
Vitamine sind organische Nährstoffe, die in kleinen aber ausreichenden Mengen lebensnotwendig sind und vom Körper nicht oder nicht ausreichend gebildet werden können und daher mit der Nahrung zugeführt werden müssen. Man unterscheidet zwischen den fettlöslichen (A, D, E und K) und wasserlöslichen (B-Komplex, Vitamin C, Folsäure, Calcimpantothenat usw.) Vitamine, die für einen optimalen Stoffwechsel verantwortlich sind. Das Vitamin E (Tokopherole) spielt eine bedeutende Rolle, da es eine antioxidantische Wirkung gegenüber Fetten besitzt.
Mineralstoffe und Spurenelemente
Mineralstoffe (Calcium, Phosphor, Magnesium, Natrium, Kalium, Chlor) und Spurenelemente (Eisen, Kupfer, Zink, Mangan, Kobalt, Selen, Jod) haben weitreichende Aufgaben beim Knochen- und Zahnaufbau, im Nerven- und Muskelstoffwechsel, im Wasserhaushalt, beim Blutaufbau, bei der Pigmentbildung, als Bestandteil vieler Stoffwechselenzyme und Hormone. Hierbei ist unbedingt zu beachten, dass wegen dieser vielfältigen und komplizierten Aufgaben sowohl ein Mangel, als auch ein Überschuss oder ein Ungleichgewicht der Mineralstoffe und Spurenelemente zueinander, zu schweren Störungen führen kann. Dies gilt z.B. für Magnesium, das bei zu hohen Konzentrationen im Futter zu einem Risikofaktor bei der Entstehung von Harnwegserkrankungen werden kann. Deshalb sollten keine Mineralstoffkonzentrate zugefüttert werden.
Gras
Bei der täglichen Fellpflege schlucken Katzen Haare mit. Um die Haarballen wieder zu entfernen, fressen Katzen Gras. Das Gras umwickelt die Haarballen im Magen und wird mit ihnen zusammen wieder ausgewürgt. Gras fressen ist also ein natürliches Verhalten, und für Wohnungskatzen sollte stets unbehandeltes Gras bereitstehen.