Verweigert die Katze die Nahrungsaufnahme, kann das für viele Katzenbesitzer:innen besorgniserregend sein. Schnell stellt man sich die Frage: Was soll ich machen, wenn meine Katze nicht mehr frisst?
Die mobilen Tierärztinnen & Tierärzte von felmo klären auf: Grundsätzlich muss bei der Futterverweigerung unterschieden werden, ob die Katze einfach nur weniger oder überhaupt nicht frisst. Letzteres kann gefährlich sein und muss tierärztlich abgeklärt werden.
1. Katze frisst nicht: Das kann dahinter stecken
Wenn die Katze nicht frisst, können unterschiedliche Gründe vorliegen. Einige davon sind in der Regel harmlos und Tierhalter:innen können aktiv selbst etwas dagegen tun – wenn die Katze beispielsweise einfach nur satt ist. Andere Fälle wiederum sollten medizinisch untersucht und abgeklärt werden. Grundsätzlich sollte die Katze gut beobachtet werden und nach spätestens 24 Stunden ohne Nahrungsaufnahme umgehend der Tierärztin/ dem Tierarzt vorgestellt werden. Gründe, die das Fressverhalten einer Katze beeinflussen können, sind unter anderem:
- Neues Futter oder andere Futterquellen
Katzen sind Gewohnheitstiere und bemerken bereits kleine Unterschiede beim Futtermittel. So kommt es nicht selten vor, dass Katzen eine plötzliche Futterumstellung wahrnehmen: Sie riechen am Futter, aber fressen es nicht. Deshalb ist es wichtig, dass eine Futterumstellung nicht grundlos und plötzlich passiert. Falls eine Futterumstellung nötig ist, sollte es in kleinen Schritten erfolgen, beispielsweise durch Vermischen des alten und des neuen Futters. Aber auch andere Futterquellen können einen Einfluss auf die Nahrungsverweigerung haben. Gerade bei Freigängerkatzen ist es gut möglich, dass sie bei ihrer Tour erfolgreich Mäuse jagen oder von Nachbarinnen/ Nachbarn gefüttert werden. Das führt dazu, dass die Katze einfach nur satt ist und deswegen auch weniger frisst. - Zu viele Leckerlies
Hin und wieder bekommen Katzen eine Leckerei. Eine häufige Gabe von Leckerlis kann mitunter ein Grund sein, weshalb Katzen weniger fressen. Dieses Phänomen des sogenannten “Über-Snackens” kennen wir Menschen auch relativ gut. Sollte sich also der Verdacht erhärten, dass die Katze sich mit Leckerlis den Hunger auf die richtige Mahlzeit verdirbt, gilt es, die zusätzlichen Snacks drastisch zu reduzieren. - Schlechte Erfahrungen mit dem Futter
Futter, das einst verdorben war (z.B durch Hitze) oder Beschwerden ausgelöst hat, kann von Katzen abgelehnt werden. Probeweise kann man der Katze eine andere Futtersorte anbieten, um herauszufinden, ob dies der Grund für die Fressunlust ist. Gerade im Sommer kann es helfen, die Katze morgens oder abends zu füttern, wenn die Temperaturen noch moderat sind. - Eine neue Umgebung und Stress
Als Gewohnheitstiere halten Katzen nicht viel von einem Orts- oder Futterplatzwechsel. Das kann dazu führen, dass Katzen nach Umzug oder Urlaub, mit einem neuen Futterplatz oder sogar mit einem neuen Familienmitglied schlechter fressen. Nachdem sie sich wieder sicher und wohl fühlen, sollten sie wieder Nahrung zu sich nehmen. Falls nicht, müssen sie der Tierärztin/ dem Tierarzt vorgestellt werden. - Rolligkeit
Während der Rolligkeit neigen Katzen dazu, weniger zu fressen. Statt Nahrung hat dann die Fortpflanzung Priorität und wenn die Rolligkeit vorbei ist, normalisiert sich das Fressverhalten wieder. In dieser Zeit können Leckerlies dabei helfen, den Appetit anzuregen und die Katze zum Fressen zu motivieren.Generell gilt: Wenn Katzen weniger fressen als gewöhnlich, sollte man sie genau beobachten und für einen Tag abwarten. Falls die Nahrungsaufnahme komplett eingestellt ist, ist es wichtig, sie tierärztlich so früh wie möglich untersuchen zu lassen.
2. Katze frisst nicht: Gesundheitliche Gründe
Neben vermeintlich harmlosen, gibt es auch schwerwiegende Gründe dafür, weshalb Katzen ihre Futteraufnahme verweigern. Dazu zählen:
- Unverträglichkeiten oder Allergien
Eine Futtermittelunverträglichkeit oder eine Allergie kann ganz plötzlich auftreten, auch wenn die Katze vorher keine Probleme mit einer bestimmten Futtersorte hatte. Typische Beschwerden sind neben Fressunlust, Juckreiz und Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Durchfall und Erbrechen. - Zahnschmerzen oder Entzündungen im Maul
Ob eine Katze nun einen Fremdkörper im Maul, Zahnstein oder eine Zahnfleischentzündung hat – Zahnschmerzen sind weder bei Mensch noch Tier angenehm und können ein Grund für die Futterverweigerung sein. - Krankheiten
Schwerwiegende Erkrankungen wie Tumore, Nierenversagen oder andere Organerkrankungen können zur Appetitlosigkeit führen. Bei Verdacht gilt es, umgehend die Tierärztin/ den Tierarzt zu verständigen. - Fremdkörper im Magen-Darm-Trakt
Wenn Katzen Fremdkörper verschlucken, muss sie unbedingt von der Tierärztin/ dem Tierarzt untersucht werden; dies gilt auch beim bloßen Verdacht. Tierärztinnen/ Tierärzte können durch Abtasten oder durch eine Ultraschalluntersuchung herausfinden, ob sich ein Fremdkörper im Bauchraum befindet und leiten weitere Behandlungsmaßnahmen ein. - Vergiftungen
In der Regel haben Katzen einen guten Sinn, wenn es um Lebensmittel geht und wissen, was sie essen können und was nicht. Nichtsdestotrotz kommt es vor, dass sich Katzen durch Lebensmittel wie Kaffee, Süßigkeiten und Kakao, durch Pflanzen wie Bärlauch und Nelken oder durch Ratten und Mäuse vergiften, die zuvor Gift gefressen haben. Typische Anzeichen einer Vergiftung sind Krämpfe, Taumeln, Zittern, Erbrechen, starker Durst, Speicheln und Durchfall. Wenn der Verdacht einer Vergiftung besteht, muss die Katze sofort von einer Tierärztin/ einem Tierarzt untersucht werden. Hier zählt jede Sekunde.
3. Wann muss ich zur Tierärztin/ zum Tierarzt?
Bei schlechter fressenden Katzen sind Begleitsymptome wichtig. Folgende Symptome sind alarmierend und müssen tierärztlich abgeklärt werden:
- Erbrechen & Durchfall
- Apathie
- Fieber ab 39,2°C
- Starker Durst und vermehrter Urinabsatz
- Gewichtsverlust
- Stumpfes und struppiges Fell
- Allgemeine Schwäche
- Futterverweigerung von 24 Stunden
Falls eine Katze Medikamente bekommt, kürzlich eine Operation oder eine Impfung hatte, kann sich das ebenfalls auf das Fressverhalten auswirken. In der Regel kehrt der Appetit von alleine zurück. In diesen Fällen reicht es, die Katze zunächst zu beobachten.
Tierärztin Katrin Noffke vom mobilen Tierarzt felmo empfiehlt Katzenhalterinnen/ Katzenhaltern: “Im Wesentlichen differenzieren wir zwischen: Katze frisst schlecht(er) und Katze frisst nicht. Wenn deine Katze NICHT frisst und Futter konsequent verweigert, muss das immer und sofort vom Tierarzt abgeklärt werden. Wenn deine Katze lediglich weniger frisst, solltest du dies beobachten und versuchen, die Ursache herauszufinden.“
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Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es im felmo Ratgeber unter Katze frisst nicht.
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