Der französische Maler Théodore Géricault wurde 1791 als Sohn wohlhabender Eltern in Rouen geboren. Nach dem Tod seiner Mutter (1801) erbte er ein beachtliches Vermögen. 1808 verließ er das Lycée Impérial. Er widmet sich gegen den Willen seines Vaters seiner künstlerischen Ausbildung.
Théodore Géricault – Ausbildung und Freundschaften
Zwei Jahre lang studierte er bei dem Pferdemaler Antoine Charles Horace Vernet. Im Anschluss einige Monate bei dem Klassizisten Pierre Narcisse Guérin. Parallel dazu kopierte er im Louvre die Werke der Alten Meister. Er hatte im Pavillon des Gartens seines Vaters an der Rue des Martyrs ein Atelier. Unmittelbar daneben befand sich das Atelier von Horace Vernet, dem Sohn seines Lehrers, mit dem er Freundschaft schloss. Das Atelier von Horace Vernet war Treffpunkt von Literaten, Politikern und Exoffizieren. Zeitgleich begann die Freundschaft mit dem jüngeren Maler Eugène Delacroix, der als Géricaults künstlerischer Erbe gilt. 1812 richtete er sich in Paris auf dem Boulevard Montmartre ein Atelier ein, vom Pariser Salon erhält er eine Medaille für sein Gemälde „Offizier der Gardejäger beim Angriff“.
Privatleben und Konflikte
1814 verliebte sich der Maler in die Frau eines Freundes, mit der er 4 Jahre später einen Sohn bekam, der den Namen Hippolyte-Georges erhielt. Der sensible Künstler litt zunehmend unter dem Verhältnis, das als Konfliktstoff Einfluss auf seine Existenz nahm. Im Herbst 1816 flüchtete der gepeinigte Künstler nach Italien, ohne dort die erhoffte Ruhe finden. Nach einer Zeit in Rom festigte sich sein Gemütszustand, und er konnte sich wieder seiner Malerei widmen. 1817 kehrte er über die Schweiz nach Paris zurück und entschloss sich, ein Werk zu schaffen, das sein ganzes Können demonstrieren sollte: Das Floß der Médusa, entstanden 1818-19.
Auf dem Höhepunkt seiner Karriere brach die Melancholie wieder durch, und Théodore Géricault unternahm mehrere Selbstmordversuche. Nach einem Aufenthalt in England (1820) kam es zur Katastrophe – unüberlegte Börsenspekulationen und sein Hang zu Prostituierten trieben ihn in den Ruin. Seinen aufwendigen Lebensstil konnte er nicht weiterführen. Hinzu kamen Krankheiten und ein schwerer Reitunfall, von dem er sich nicht mehr erholte. Das Siechtum im Haus des Vaters in der Rue des Martyrs dauerte elf Monate, am 26. Januar 1824 starb der Künstler. Géricault malte überwiegend Landschaftsbilder, Pferde, Reiterszenen und Porträts einfacher Leute.