Narcisse Diaz de la Peña wurde 1808 in Bordeaux als Sohn spanischer Eltern geboren. Nach ihrem frühen Tod wuchs er in einer Pflegefamilie auf.
Im Alter von 13 Jahren erkrankte er durch einen Schlangenbiss an einer Infektion. Sein linkes Bein musste amputiert werden. Mit 15 Jahren begann er in Sèvres eine Lehre als Porzellanmaler, wo er Jules Dupré (1811-1889) kennenlernte, der sein lebenslanger Freund werden sollte. Später wandte sich Diaz der Malerei zu.
Erste Erfolge als Maler
Ende der 1820er Jahre begann er ein selbständiges Studium, wurde kurz vom Historienmaler François Souchon (1787-1857) unterrichtet, kopierte die Meister im Louvre und finanzierte sich durch den Verkauf kleiner Bilder. Sein Frühwerk bestand aus romantischen Phantasiebildern, Odalisken, erotischen Mythologien und sentimentalen Idyllen. Er versorgte den Kunstmarkt mit angenehmen Motiven in verschiedenen Stilen. Er hatte keine Schwierigkeiten, seine Gemälde in den Pariser Salons der 1830er und 1840er Jahre auszustellen.
Ab etwa 1833 begann der Maler, den Wald von Fontainebleau zu erkunden, wo er in den folgenden Jahren ein regelmäßiger Sommergast wurde und eine enge Verbindung mit Théodore Rousseau (1812-1867) und den anderen Landschaftsmaler der sogenannten „Schule von Barbizon“ einging. Er produzierte in kurzer Zeit viele Waldstudien. Sein Einkommen war weitaus höher als das seiner langsamer arbeitenden Kollegen in Barbizon. Im Salon von 1848 wurde er mit einer erstklassigen Medaille ausgezeichnet. 1851 ernannte man ihm zum Chevalier der Ehrenlegion. Seine Gemälde waren teurer als die von Corot, Rousseau oder Millet, doch die Kritiker waren bei der Beurteilung seiner Arbeit zurückhaltend und bewunderten seinen Kolorismus.
Nach 1869 stellte Diaz nicht mehr im Salon aus. Er ermutigte die Maler einer neuen Generation, die 1864 im Wald von Fontainebleau angetroffen wurden: Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir und Alfred Sisley. In Etretat, wo er 1869 seinen Sommer verbrachte, malte er in Begleitung von Gustave Courbet Seestücke. Während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870 bis 1871 suchte er Zuflucht in Brüssel. Der Künstler starb 1876 im Alter von achtundsechzig Jahren in Menton.