In England war Louis Wain berühmt, und seine Fans halten ihm bis heute die Treue. Am 5.8.1860 in London als ältester und einziger Sohn eines Textilarbeiters und einer Teppichdesignerin geboren, erfand Louis Wain einen ganz eigenen Katzenstil.

Louis Wain – Der König der Katzenmaler
Seine Katzenmotive waren ein Spiegelbild der Epoche König Edwards VII. Wain malte mit Vorliebe Tee trinkende, Golf spielende, Tennis spielende oder Blumenhüte tragende Katzen. Seine Katzenmotive sind schrill bunt, abgefahren und abstrakt. Nach dem Tod seines Vaters musste Louis Wain im Alter von 20 Jahren seine Mutter, 5 Schwestern und die Gouvernante Emily Richardson (die er 3 Jahre später heiratete) ernähren. Er lebte von der Malerei und Zeichenkunst. Bis 1884 war er als Landschafts- und Tiermaler tätig. Sein erstes Motiv war ein Dompfaff. 1884 kommt der schwarzweiße Kater Peter ins Haus und von da an ist er als ‘Katzen-Wain’ bekannt. Seine Zeichnungen werden in “Illustrated London News” veröffentlicht. Von 1884 bis 1914 produzierte er jährlich über 600 Zeichnungen, die als Postkarten, Kalenderblätter oder Kinderbuchillustrationen erschienen sind. 1891 wird Wain – der selbst rund 17 Katzen hielt – Präsident des National Cat-Club.
Die Leidensjahre
Auf dem Höhepunkt seiner Karriere erkrankte er an Schizophrenie. Sein geistiger Zustand verschlimmert sich, und 1924 musste Wain in die geschlossene Anstalt des Springfield Hospitals eingewiesen werden, wo er weiter immer abstrakter werdende Katzenmotive zeichnete.

Er verbrachte trostlose Jahre in der Anstalt für Arme, doch seine Fans ließen ihn nicht im Stich. Durch die Gründung des “Louis-Wain-Found” wurde ihm der Aufenthalt in einer luxuriöseren Klinik ermöglicht. Zu den Mitgliedern des Wain-Found gehörten Prinzessin Alexandra, der Schriftsteller John Galsworthy und der britische Premierminister Ramsay MacDonald.

Wains letzte Ausstellung fand 1937 mit 150 Zeichnungen in der Clarendon House Gallery in London statt. Am 4.7.1939 stirbt der Künstler in Queens Park, London. Fast 30 Jahre blieb sein Werk vergessen, bis Psychiater auf seine Bilder und Zeichnungen aufmerksam wurden und wissenschaftliche Artikel veröffentlichten.
© Catplus.de
Am 21. April 2022 startet im Kino der Film DIE WUNDERSAME WELT DES LOUIS WAIN
London, Ende des 19. Jahrhunderts: Der ebenso begnadete wie exzentrische Zeichner und notorische Einzelgänger Louis Wain (Benedict Cumberbatch) lebt zusammen mit seiner Mutter und seinen fünf Schwestern in einem turbulenten Haushalt, in dem es an nichts fehlt – außer an Geld. Als Mann der Familie ist es an ihm diese zu ernähren, weshalb er nur widerwillig eine Stelle als Illustrator bei der Illustrated London News annimmt. Eine Entscheidung, die sein Leben komplett verändert, denn seine Zeichnungen von Katzen werden weltberühmt. Doch damit nicht genug, Louis verliebt sich Hals über Kopf in die für seine Schwestern neu eingestellte Gouvernante Emily Richardsen (Claire Foy). Gegen alle Widerstände der Familie werden die beiden ein Paar. Alles scheint sich endlich zum Guten zu wenden, als ein Schicksalsschlag Louis vor eine ganz andere Herausforderung stellt…

Louis Wain – hinreißend schusselig gespielt von Superstar Benedict Cumberbatch (The Power of the Dog, Doctor Strange) – gehörte seinerzeit zu den berühmtesten britischen Malern. Mit seinen Katzencomics, die sie in menschlichen Alltagssituationen zeigen, erlangte er Weltruhm. Die Liebe seines Lebens wird von Golden-Globe-Preisträgerin Claire Foy („The Crown“, Aufbruch zum Mond) gespielt. Die weiteren Rollen sind mit Andrea Riseborough (W. E. – Die Romanze des Jahrhunderts, Oblivion) als herrschsüchtige Schwester und Toby Jones (Die Tribute von Panem – Mockingjay: Teil 2, „Sherlock“) als Wains mal verärgertem, mal nachsichtigen Redakteur brillant besetzt. Regisseur Will Sharpe („Flowers“, „Landscapers“) der im Format 4:3 gedreht hat, lässt mit viel Liebe zum Detail eine viktorianische Zeit auferstehen, die visuell nicht bestechender sein könnte und setzt dem exzentrischen und liebenswerten Maler ein einzigartiges cineastisches Denkmal.
© STUDIOCANAL (Pressenotiz und Bild veröffentlicht mit Genehmigung)