Der englische Maler George Stubbs zählt zu den bedeutendsten Tiermalern seiner Zeit, er wurde 1724 in Liverpool als Sohn eines Lederhändlers geboren.
Die frühen Jahre
Bis zu seinem 15. Oder 16. Lebensjahr arbeitete er im Geschäft seines Vaters. Nach dessen Tod (1741) ging er für kurze Zeit bei dem Maler und Kupferstecher Hamlet Winstanley in die Lehre. Als Künstler war er Autodidakt. In den 1740er Jahren arbeitete er als Porträtmaler im Norden Englands, und von etwa 1745 bis 1751 studierte er die menschliche Anatomie im York County Hospital. Seit seiner Kindheit faszinierten ihn die Eigenschaften des menschlichen Körpers. 1754 besuchte er Italien, um zu sich selbst und der Natur zu finden. 1756 mietete er ein Bauernhaus in der Ortschaft Horkstow, Lincolnshire und verbrachte 18 Monate mit dem Sezieren von Pferden, unterstützt von seiner Lebensgefährtin Mary Spencer.
Produktivität und Erfolge
1759 zog er nach London, und 1766 veröffentlichte er das Buch ‚Die Anatomie des Pferdes‘. Die Originalzeichnungen befinden sich heute in der Sammlung der Königlichen Akademie.
Noch vor der Veröffentlichung des Buches wurden seine Zeichnungen von führenden aristokratischen Gönnern hoch gelobt, weil Stubbs Arbeit genauer war als die der früheren Pferdemaler, z.B. James Seymor, Peter Tillemans und John Wootton.
1759 beauftragte ihn der Duke of Richmond mit drei großen Bildern. Stubbs Ansehen stieg und seine Karriere war bald gesichert. 1763 arbeitete er für mehrere Herzöge und war in der Lage, ein Haus in Marylebone zu kaufen, wo er für den Rest seines Lebens wohnte. Sein bekanntestes Werk ist wohl „Whistlejacket“, das sich heute in der Sammlung der National Gallery in London befindet.
Im Laufe der 1760er Jahre produzierte er eine breite Palette von Einzel- und Gruppenporträts von Pferden. Von 1761 bis 1776 war er Mitglied der Society of Artist, 1775 wechselte er an die renommierte Royal Academy of Arts. Stubbs malte auch exotische Tiere, darunter Löwen, Tiger, Giraffen, Affen, Nashörner. In den 1770er Jahren malte er auch einzelne Porträts von Hunden und Jagdszenen.
Er war bis ins hohe Alter aktiv. In den frühen 1790er Jahren genoss er die Schirmherrschaft des Prinzen von Wales, den er auf einem Pferd gemalt hatte. Der Künstler starb 1806 in London. Sein Werk „Gimcrack on Newmarket Heath” wurde 2011 bei Christie’s in London für £ 22.441.250 verkauft.