Kastration verhindert Katzenelend, das dürfte jedem verantwortungsvollen Katzenhalter bewusst sein. Nicht nur Katzen, die nach draußen gehen, müssen unfruchtbar gemacht werden, auch reine Wohnungskatzen – männliche und weibliche Tiere – müssen spätestens mit 6 Monaten kastriert werden. Katzenschützer beobachten immer häufiger, dass Jungtiere schon mit 4 Monaten geschlechtsreif sind. Eine Jungkatze sollte auf keinen Fall unkastriert Freigang bekommen, denn oft bemerkt man das Einsetzen der Geschlechtsreife zu spät.
Sterilisation der Katze
Die Sterilisation hat den Nachteil, dass die Katze sexuell aktiv bleibt, so kommt es zu einer Dauerrolligkeit, und das ist reine Tierquälerei. Außerdem kommt es neben Verhaltensstörungen (Unsauberkeit, Aggressivität) oft zu Zysten an den Eierstöcken oder schweren Gebärmutterentzündungen, die lebensbedrohlich werden können. Eine Kastration ist durch die Narkose für Kater und Katze ein schmerzloser Eingriff, der keinen Nachteil mit sich bringt.
Kastration von Katze und Kater
Obwohl jährlich mehr als 100.000 Katzen ertränkt, erschlagen oder zu Tode gequält werden, über 200.000 streunende Katzen Jägern zum Opfer fallen oder unzählige Tiere während der Paarungszeit überfahren werden, stehen immer noch viele Vorurteile einer Kastration entgegen.
Katzenhalter entscheiden sich oft in völliger Unwissenheit und Gleichgültigkeit gegen eine Kastration. Man muss annehmen, dass Haltern unkastrierter Katzen auch nicht bewusst ist, wie viele herrenlose Katzen auf verwilderten Grundstücken, in Gartenanlagen, auf Friedhöfen und auf verwilderten Gebieten ihr Leben fristen. Diese Tiere können weder sich noch ihre Jungen ausreichend ernähren, sie müssen verhungern oder sterben qualvoll an einer Krankheit.
Die Hauptzeit für Katzengeburten ist Ende April bis Anfang September. Nur wenige Nachkommen verwilderter Katzenpaare erleben den nächsten Frühling. Die überlebenden Jungkatzen werden schnell geschlechtsreif und gebären zweimal im Jahr 5 oder 6 Kätzchen. So beginnt der Teufelskreis.
Angenommen ein einziges Katzenpärchen bekommt im Jahr zweimal Nachwuchs (was in etwa dem Durchschnitt entspricht). Jeweils 2,8 Kätzchen pro Wurf überleben (Durchschnittswert) und die weiblichen Nachkommen gebären ihrerseits auch zweimal im Jahr, dann gibt es nach zehn Jahren – also wenn unser Startpärchen „in Rente“ geht – über 80 Millionen Nachkommen, und alle sind jünger als zehn Jahre alt! Selbst, wenn pro Wurf nur ein einziges Katzenmädchen überlebt, hat unser Startpaar nach zehn Jahren fast 2,1 Millionen lebendige Kinder und Kindeskinder.
Also macht sich jeder Katzenbesitzer, der sein Tier nicht kastrieren läßt, schuldig am Schicksal dieser Millionen Katzen!
Die Kastration verändert weder den Charakter der Katze, noch wird sie fett, faul und träge. Wenn die Kastration überhaupt einen Einfluss hat, dann im positiven Sinne. Die Katze wird anhänglicher und zutraulicher, sofern sie das Glück hat, ihr Leben mit einem umsichtigen und verantwortungsbewussten Katzenliebhaber verbringen zu dürfen.
Auf der Website Deutscher Tierschutzbund e.V. gibt es eine Information über die Kastrationspflicht in Städten und Gemeinden (Stand: Juli 2019)
Hier finden Sie einen weiteren Beitrag zum Thema auf JuraForum.de:
„Kastrationspflicht für Katzen in Deutschland – Übersicht der Gemeinden nach Bundesländern“