Wer sich für Tierschutz interessiert, wird täglich mit perfiden Tierquälereien konfrontiert. Und dabei brauchen wir unsere Blicke nicht auf südliche oder osteuropäische Länder richten, auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz nehmen die Gewalttaten an Tieren immens zu.
Tierquälereien – Gewalt gegen Tiere nimmt zu
Die Brutalität und Vorgehensweise bei Tiermisshandlungen ist alarmierend. Die Liste der Abscheulichkeiten ist lang. Man kann beobachten, dass Tierquäler immer phantasievollere Methoden anwenden, um ein wehrloses Geschöpf zu Tode zu quälen.
Der Wonnemonat Mai ist für Katzen ganz besonders tragisch. Hunderte Katzenmütter und Katzenwelpen landen in zugeschnürten Kartons auf dem Müll, in Gräben, an Autobahnen und wenn sie ganz großes Glück haben, vor den Türen der Tierschutzvereine.
An diesen schrecklichen Katzenschicksalen sind einzig und allein die verantwortungslosen Katzenhalter schuld, die sich nach wie vor aus der Verantwortung ziehen, ihre Tiere kastrieren zu lassen.
An die Öffentlichkeit gelangen immer nur die spektakulärsten Fälle, die 2-3 Wochen lang für Empörung sorgen und diversen Internet-Plattformen hohe Besucherzahlen bringen. Danach spricht kein Mensch mehr darüber und es bleibt unklar, ob die Täter geschnappt und verurteilt wurden. So auch im Fall der grausamen Kaninchen-Tötungen, die sich über einen langen Zeitraum in NRW ereigneten. Angeblich gab es einen Verdächtigen, aber wie die Sache ausgegangen ist, konnte man nicht mehr erfahren.
Im August 2010 gab es gleich zwei Fälle, die für Aufregung sorgten. Ein auf YouTube veröffentlichter Film zeigte ein Mädchen, wie es mehrere kleine Hundewelpen aus einem Eimer nahm und in einen Fluss warf. Soziale Netzwerke sind bei Tierquälern sehr begehrt. Wenn ihre Seiten nicht gesperrt werden, tauschen sie sich untereinander über perfide Tötungs-Methoden aus und geben Tipps, wie man Tiere ganz besonders grausam töten kann. Sie haben keinerlei Scheu, ihre Untaten in Videos und schrecklichen Fotos zu dokumentieren.
In sozialen Netzwerken fand ich ganze Tagebücher über Greueltaten. Zu sehen war u.a. eine kleine Katze, die ein Tierquäler in einen kleinen Käfig sperrte, sie mit Benzin übergoss und dann anzündete (dargestellt auf 10 Foto, bis von der kleinen Katze nur noch die glühende Asche übrig war).
Über die anderen Untaten, die ich dort entdeckte, kann ich bis zum heutigen Tag nicht sprechen.
Auch die Allgäuer Polizei wurde mit einem aktiven Tierquäler konfrontiert, der es auf Pferde abgesehen hatte. Mehrere Tiere wurden mit schweren Stich- und Schnittverletzungen im Halsbereich aufgefunden.
Tierquäler machen eine Steigerung durch, und wenn große Tiere gequält werden, muss man genau hinschauen. Wenn man ein verstümmeltes Pferd findet, ist das oft ein Hinweis darauf, dass der Täter schon eine lange Karriere als Tierquäler hinter sich hat (Dr. Alexandra Stupperich, forensiche Wissenschaftlerin am Klinikum Regensburg, in einem Interview mit 3Sat).
Täglich liest man über erschossene, angeschossene, ertränkte oder in Fallen geratene Katzen. Wenn die Tiere den Angriff überlebt haben, sind sie meist so schwer verletzt, dass sie eingeschläfert werden müssen.
Zwei 16-jährige Jugendliche aus dem Landkreis Passau wurden geschnappt. Sie hatten eine Katze grausam misshandelt und gewürgt. Das Tier verstarb an der Tortur.
Im August 2009 fanden Spaziergänger im Naturschutzgebiet Doberg eine tote Schäferhündin. Der Tierquäler hatte ihr Klarsichtfolie um die Nase gewickelt und sie an einen Baum gebunden. Die Schäferhündin hatte einen stundenlangen, grausamen Erstickungstod. Knapp eine Woche nach der Tat konnte man die Täter durch Zeugenhinweise ausfindig machen.
Immer häufiger werden Katzen erschossen aufgefunden oder durch Schüsse so schwer verletzt, dass sie eingeschläfert werden müssen. Dabei muss man sich vor Augen führen, dass Katzenhasser mit einem einzigen Ziel unterwegs sind: das Tier eiskalt zu töten.
Wer bei VOX die Tiersendungen verfolgt, wird gesehen haben, dass der Tierschützer Frank Weber eine kleine polnische Hündin vorstellte, die jahrelang an einer Kette leben musste – ohne Schutzhütte, ohne Zuwendung. Der Sohn der Familie und zwei seiner Freunde kamen auf die Idee, der kleinen Hündin riesige Fleischstücke aus dem Körper zu schneiden.
Das Thema „Tierquälerei“ ist für viele Menschen – und zu meinem großen Entsetzen auch für viele Tierhalter – ein Tabuthema. Über solche Dinge will man nicht nachdenken, und mit schrecklichen Bildern will man erst gar nicht konfrontiert werden.
Wir alle können etwas gegen Tierquälerei und Tierleid tun:
Augen und Ohren weit öffnen, Tierquälereien und Vernachlässigungen anzeigen, Mitmenschen sensibilisieren und aufklären, Mitverantwortung tragen, örtliche Tierheime und Tiervereine unterstützen und nicht sagen „Das geht mich nichts an, darum sollen sich doch die Tierschützer kümmern“!
Was wird aus den Kindern, die in die heutige Welt hinein geboren werden? Ich möchte niemals einem Kind erklären müssen, wieso „Menschen“ hilflose Tiere quälen oder töten! Oder wissen Sie darauf eine Antwort?