Die Methoden der Tierfänger sind vielfältig. Achten Sie bitte ganz besonders auf Fahrzeuge mit auswärtigem Kennzeichen, die langsam durch eine Ortschaft fahren.
Tierfänger sammeln mit diesen Methoden Informationen über Haustiere: Werbeverteilungen, Verteilung von Handzetteln ohne nähere Angaben, Haustürgeschäfte, Umfragen, Preisausschreiben, Tierfutterwerbungen, Vertretertätigkeiten, Spendensammlungen. Beantworten Sie niemals Fragen über Haustiere. Tierfänger sind mit normalen PKWs, Kleintransportern und Lieferwagen unterwegs, sie kundschaften tagsüber die Gegenden aus. Die Tiere werden nachts gefangen! Achten Sie bitte auf abgestellte Fahrzeuge am Stadtrand oder in abgelegenen Ecken, auf Altkleidersammlungen, Schrottsammlungen und Obstverkäufer, die nicht aus Ihrer Gegend kommen. Notieren Sie die Kennzeichen dieser Fahrzeuge!
Immer wieder hört man davon, dass quer durch Deutschland Katzen verschwinden. Sind Altkleidersammlung, Schuhsammlung und Tierfänger eng miteinander verknüpft? Nein, wahrscheinlich nicht alle. Tierfänger nutzen jedoch die Altkleider-Sammelgebiete als Deckung für ihre Arbeit. Sie fangen dort die Haustiere ein, die sie brauchen, und der Verdacht fällt auf die Altkleidersammler, die sauber sind. Haustierdiebstahl hat also nur indirekt mit Altkleidersammlungen zu tun. Einzig und allein unsere Wachsamkeit wird Ihr Tier davor schützen können, dass es nicht in die Hände der Tierfänger gerät! WICHTIG: nicht jeder Altkleidersammler klaut Katzen und Hunde.
Wie gehen Tierfänger vor? Tierfänger haben die verschiedensten Methoden:
Altkleider sammeln – was hat das mit unseren Tieren zu tun?
Im Namen der verschiedensten Vereine und Institutionen sammeln Menschen Altkleider u.a. für humanitäre oder kommerzielle Zwecke, die sich in regelmäßigen Abständen wiederholen.
Zusammen mit anderen Tierhaltern stellten wir seinerzeit fest, dass zum Zeitpunkt in dem die Haustiere verschwanden tatsächlich immer Altkleidersammlungen stattgefunden hatten.
Zufall könnte man nun sagen – haben wir ja auch gesagt!
Man versucht, sich trotz der ganzen Emotionen, die bei Tierklau nun mal frei gesetzt werden, nicht im Thema zu verrennen, man versucht, distanziert und sachlich zu verstehen, was denn eigentlich passiert ist.
Es gibt die so genannte Eimer- oder Wäschekörbemethode. Eimer/Körbe werden aufgestellt, jedoch niemals an Hauptstrassen oder viel befahrenen Strassen. Das Gebiet umfasst oft nicht mehr als 3-4 Strassen. Die Eimer/Körbe sind meistens weiß, blau, schwarz, rot und mit einem Aufkleber oder einem Druck versehen.
Die Sammlungen werden genutzt, um sich in Einfahrten oder Strassen aufzuhalten, ohne direkt aufzufallen. Während dieser Zeit wird wahrscheinlich ausgespäht, wo Haustiere sitzen – an Fenstern oder in Vorgärten. In der Nacht wird die Strasse mit einem Lieferwagen abgefahren, und die Haustiere werden mit Lockstoffen angelockt, eingefangen und betäubt.
Lockstoffe können Pheromone Stoffe (= Sexuallockstoffe) oder andere Lockstoffe sein. Alle Tiere reagieren darauf, kastrierte sowie unkastrierte. Der Einsatz von Lockstoffen bei Tierdiebstahl ist nach wie vor sehr umstritten. Es gibt jedoch einige auffällige Merkmale, die nur schwer andere Schlüsse zulassen:
- Fangrunden von Tierfängern beschränken sich nicht mehr nur auf verwilderte Tiere, es werden vorzugsweise gepflegte Hauskatzen gestohlen.
- Um diese, mitunter sehr verwöhnten und Fremden gegenüber oft scheue Tiere zu fangen, muss man sich etwas einfallen lassen, um sie anzulocken.
- Zumeist wird leider immer erst nach einer Fangrunde klar: es waren deutliche Verhaltensänderungen bei Hauskatzen festzustellen.
Es gibt keinen absoluten Schutz vor Haustierdiebstahl. Jedoch können deutliche Merkmale einen Hinweis auf mögliche Fangrunden geben! Um einen möglichst großen Schutz bieten zu können, sollten Sie Ihr Haustier beobachten!
Diese aufgeführten Hinweise und Merkmale wurden aus eigenen Erfahrungswerten und aus zugetragenen Erfahrungen zusammen gestellt:
Katzen werden plötzlich aggressiv, wollen mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln hinaus, sie kratzen dann Wände an, versuchen an schräg stehenden Fenstern hinaus zu kommen, pinkeln plötzlich in Ecken, kratzen und beißen, verweigern die Nahrungsaufnahme, schreien unentwegt, oder sie (wenn mehrere Katzen vorhanden sind) wollen sich plötzlich paaren, rennen wie irre hin und her, prügeln sich, beißen sich, schaukeln sich gegenseitig hoch, weil jeder zuerst an der Türe sein will. Auch wenn die Katzen zuvor ein Herz und eine Seele waren (unabhängig davon ob kastriert, unkastriert, männlich, oder weiblich) oder ob sie es vorziehen nicht raus zu gehen, zeigen sie deutlich ihren Unwillen, wenn sie „eingesperrt“ sind.
Anzeichen von Panik und Angst:
Tiere die von ihrem Freigang panisch, ängstlich und verstört nach Hause kommen, sich verstecken und keine Nähe mehr zulassen, sollten auch keinesfalles raus gelassen werden. Auch in diesem Fall protestieren die Tiere, wenn sie eingesperrt bleiben. Lassen Sie Ihr Tier bitte trotz heftigster Proteste keinesfalls raus, wenn Sie auch nur eines der oben beschriebenen Merkmale feststellen können. Ihr Tier läuft sonst chancenlos seinem eigenen Todesurteil entgegen.
Tiere haben keine Chance, wenn Lockstoffe eingesetzt werden. Lassen Sie Ihr Tier bei oben angegebenen Anzeichen bitte nicht hinaus! Versuchen Sie den Ort, an dem Lockstoffe verteilt wurden, zu lokalisieren. Bitte bedenken sie, dass Tiere einige dieser Stoffe ein paar kilometerweit wahrnehmen.
Haben sie den Ort entdeckt, halten Sie bitte eine kleine Menge davon zurück und melden sich bei uns. Verdünnen sie anschließend die Stelle mit Essigwasser, mit Wasser, oder mit anderen umweltfreundlichen Produkten. Die Lockstoffe sind für Menschen absolut geruchsneutral, jedoch stellte sich unmittelbar nach Hautkontakt ein brennendes, juckendes, Ekzem ein.
Text: © Tierfreunde gegen Tierdiebstahl by TVG – Pulheim