1998 entdeckte ich bei meinem 8 Jahre alten Kater das erste Fibrosarkom im Halsbereich, und ich hatte keine Ahnung, was uns erwartet.
Ich erhielt keine Aufklärung über die Bösartigkeit und die Folgen dieser Krebserkrankung bei Katzen. Das Fibrosarkom trat als erbsengroßer Knoten in der Unterhaut im Nackenbereich in Erscheinung. Mein Kater zeigte weder ein gestörtes Allgemeinbefinden, noch empfand er das Betasten des winzigen Knotens als schmerzhaft. Die Tierärztin riet zu einem chirurgischen Eingriff, bei dem weiträumig das Gewebe entfernt wurde. Als ich meinen Kater nach der Operation in den Armen hielt, traute ich meinen Augen nicht. Der Schnitt reichte 20 cm vom Hals abwärts, weil es notwendig ist, das gesamte Untergewebe herauszuschneiden.
Ich wurde auch nicht darüber aufgeklärt, dass Fibrosarkome in den meisten Fällen schon nach kurzer Zeit an gleicher Stelle erneut auftreten und dass sich Metastasen in der Lunge und in anderen Organen bilden können.
Mein Kater Tom hatte die erste Operation recht gut überstanden, aber kaum war die Narbe verheilt, trat schon 12 Wochen später an gleicher Stelle erneut ein Fibrosarkom auf. Ich entschied mich für eine zweite Operation. Das Hoffen und Bangen und vor allem die Zweifel an meiner Entscheidung werde ich niemals vergessen. Ich konnte und wollte meinen Kater noch nicht hergeben. Ich fand ihn im Alter von etwa 2 Wochen in einer Plastiktüte weggeworfen an der Autobahn. Wir hatten eine ganz besondere Beziehung. Er war voller Zecken und so winzig, dass er in eine Hemdtasche passte. Ich habe ihn aufgepäppelt, und bis zu seinem Tod nuckelte er nachts an meinem Ohr (Milchtritt).
Das Schicksal meinte es nicht gut mit uns, denn nach der zweiten Operation bildete sich ein drittes Sarkom. Einer dritten Operation habe ich nicht mehr zugestimmt, und innerhalb von 6 Monaten nahm das Fibrosarkom die Größe einer Apfelsine an.
Der Abschied rückte immer näher, und das Zeichen dafür gab mein Kater Tom. Er verkroch sich morgens unter einer Decke und kam auf mein Rufen nicht wieder hervor. Einige Stunden später wurde er Zuhause von der Tierärztin erlöst, das hatte ich in den Monaten zuvor mit ihr abgesprochen. Ich habe Tom in einem großen Garten beerdigen können, das war mein einziger Trost. Danach wollte ich keine Tiere mehr, zu oft wurde ich mit dem Tod konfrontiert. Vier Jahre darauf habe ich meine Katzendame Nana (2003-2016) aus einer lieblosen Haltung befreit und bei mir aufgenommen. Nana erkrankte in ihrem letzten Lebensjahr an einer Cardiomyopathie. Kurz vor ihrem Tod wurde auch bei ihr ein Fibrosarkom diagnostiziert.