Katzen tun, was sie wollen, wann sie es wollen. Aber nur, wenn sie die Möglichkeit dazu haben. Gerade für viele Hauskatzen ist es schwierig, sich sinnvoll zu beschäftigen. Und sinnvoll heißt für Katzen: Bewegung, geistige Herausforderung und soziale Kontakte.
Katze beschäftigen: Viel mehr als Spaß
Von Natur aus verbringen Katzen den größten Teil des Tages mit der Nahrungssuche, sprich, der Jagd. Sie verfolgen Spuren, horchen auf Hinweise, lauern, springen. Gleichzeitig müssen sie auf der Hut vor Gefahren sein. Das alles fordert Körper und Geist. Ein kompliziertes System aus Duftmarken liefert Informationen über andere Katzen. Und manchmal kommt man auch direkt zusammen. Etwa in der Paarungszeit. Oder zur gegenseitigen Fellpflege, bei der Bindungen in der losen Gruppe gestärkt werden.
Für Hauskatzen sieht die Welt anders aus. Insbesondere dann, wenn sie alleine gehalten werden. Für eine artgerechte Haltung brauchen Katzen nicht nur einen Partner an ihrer Seite, sondern auch Beschäftigung. Das sorgt für physische, psychische und kognitive Auslastung.
Katze beschäftigen: Die sechs Spiel-Typen
Wie aber sieht die richtige Beschäftigung aus? Einer Fellnase zum falschen Zeitpunkt die falsche Aktivität anzubieten, bringt nichts als Frustration. Deshalb ist es gut zu wissen, womit sich deine Katze gerne beschäftigt. Es lassen sich sechs Spiel-Typen unterscheiden:
- Die sportliche Katze
- Die neugierige Katze
- Die umtriebige Katze
- Die ruhige Katze
- Die Kopfarbeiterin
- Die Transport-Katze
Sehen wir uns die einzelnen Typen und die für sie besten Spielzeuge genauer an.
Die sportliche Katze
Sportliche Katzen mögen es schnell und wild. Sie wollen rennen, springen und klettern und sich so richtig auspowern. Jagd- und Fangspiele sind ideal für diese Energiebündel. Das klappt in der Gruppe mit anderen Katzen, aber auch mit dem Menschen als Partner. Als Spielzeug eignen sich vor allem Federstab und Katzenangel. Mit dem ersten bist du schnell und präzise, mit der zweiten schaffst du einen großen Bewegungsradius. Versetze dich in die Beute hinein: Lass das Spielzeug vor der Katze flüchten, schnelle, überraschende Manöver ausführen, sich verstecken, aufspringen oder auch mal ein Geräusch machen.
Die neugierige Katze
Neugierige Katzen werden von allem Unbekannten magisch angezogen. Neue Gegenstände und unzugängliche Ecken sind für die Entdecker unter den Katzen eine Einladung, zu betrachten, zu beschnuppern und zu erkunden. Ein neues Spielzeug oder eine ganze Spiellandschaft sind eine gute Art, eine neugierige Katze zu beschäftigen. Das hört sich aufwändiger an als es ist. So wird ein altes Spielzeug wieder interessant, wenn du es für einige Zeit hast verschwinden lassen. Ein einfacher Karton ist nicht nur für neugierige Katzen unwiderstehlich.
Die umtriebige Katze
Die unruhigen Geister sind ständig auf der Suche nach neuen Aktivitäten. Einmal gefunden, bleiben sie aber nicht lange bei der Sache. Innovation und Abwechslung sind hier die Devise. Mit neuen (alten) Spielzeugen und Herausforderungen für Körper und Geist im Wechsel kannst du selbst umtriebige Katzen beschäftigen.
Die ruhige Katze
Nicht faul. Eher sinnlich. Bei ruhigen Katzen führt der Weg zum Spieltrieb über interessante Gerüche, optische Reize und einen neuen Geschmack. Für Spiele mit viel Körpereinsatz sind sie weniger zu begeistern. Eine kognitive Herausforderung ist ruhigen Katzen schon eher willkommen.
Toll für ruhige Katzen sind Fummelbretter und alle Spielzeuge, bei denen ein Leckerli gefunden und herausgefischt werden muss. Eine langsam hin- und her schwingende Schnur, etwa eine Katzenangel, ein sich bewegender Schatten oder der sehr beliebte Laserpointer (Vorsicht: Gefahr für die Augen!) sorgen ebenfalls für Faszination. Wichtig: Auch bei Lichtspielen darauf achten, dass die Katze was zu fassen bekommt. Ohne Erfolg, kein Spaß.
Die Kopfarbeiterin
Manche Katzen lieben Rätsel. Je schwieriger, desto besser. Du wirst erstaunt sein, wie genau die Kopfarbeiterin hinsieht und kombinieren kann. Vergiss aber nicht, in Intelligenzspiele und Clickertraining Bewegung einzubauen. Interaktive Puzzle, Snackbälle, Fummelbretter oder einfach ein Karton mit einem Loch und rappelndem Inhalt schicken die Denker unter den Katzen auf eine Mission.
Die Transport-Katze
Futter, Spielzeug oder eine erjagte Maus: Alles wird gerne und lange hin- und hergetragen. Wer eine Transport-Katze hat, sollte sich im Werfen üben. Eine solche Katze kannst du am besten beschäftigen, indem du sie einem Spielzeug nachjagen lässt. Wenn sie Lust hat, wird sie es vielleicht sogar apportieren. Dann geht das Spiel von vorne los.
Mit der Katzenangel lässt sich weit ausholen und du sparst dir den Weg zum Einsammeln. Ein Säckchen mit Katzenminze kann aber auch toll in eine Ecke geworfen und erschnüffelt werden. Versteckspiele finden fast alle Katzen toll. Je nach Typ und Laune können die mal mehr, mal weniger aktiv gestaltet werden. Und wenn das Spielzeug nicht mehr reizt, könnt ihr euch auch voreinander verstecken.
Katze beschäftigen in Abwesenheit: Selbstläufer
Leider bist du nicht immer da, wenn deine Katze spielen will. Damit sie die überschüssige Energie dann nicht an den Vorhängen auslässt oder den Tag über vor sich hin dämmert, solltest du deine Wohnung mit vielen Möglichkeiten zum Klettern und Springen ausstatten.
Mit Intelligenzspielzeug wie Fummelbrettern und Snackbällen kann sich der Stubentiger bei Langeweile die Zeit vertreiben. Interaktives Spielzeug weckt mit Bewegung und akustischen Signalen die Aufmerksamkeit der Katze und ruft sie zum Spiel, auch wenn sonst keiner da ist. Außerdem kannst du dir gelegentlich sicher die Zeit nehmen, Leckerli zu verstecken oder einen Karton mit Löchern und Inhalt vorzubereiten. Das ersetzt natürlich nicht das persönliche Spiel am Abend. Allerdings nur dann, wenn ihr beide Lust dazu habt. Eine Katze zu etwas zu zwingen, ist aussichtslos. Und wenn du nicht bei derSache bist, verliert auch die Fellnase schnell die
Lust und bleibt enttäuscht zurück.
Fazit
Katzen lieben und brauchen das Spiel. Doch selbst beim Thema Spaß sind Katzen eigen. Da sind ein gutes Timing und eine genaue Kenntnis der Vorlieben deines Stubentigers wichtig. Von physischer über kognitive bis zur psychischen Herausforderung gibt es viele Möglichkeiten, deine Katze sinnvoll zu beschäftigen. Mit den sechs Spieltypen und den besten Spielen für diese bist du gut gewappnet, um allen Launen deines Vierbeiners zu begegnen. Denn richtig gemacht, ist das Spiel auch eine tolle Gelegenheit, eure Bindung zu stärken.
© Text und Fotos: Schlitzohr.de
Der Gast-Autor Denis Jiraphan Teich stellt sich vor:
„Hi, ich bin Denis von Schlitzohr! Meine langjährige Erfahrung als Katzenhalter teile ich auf meinem Blog und auch auf meinem YouTube Kanal. Ich berichte vom Zusammenleben mit 3 Katzen, verrate nützliche Tipps und Tricks und kläre rund um das Thema artgerechte Katzenhaltung auf. In den letzten Jahren konnte ich aus meiner Leidenschaft dann einen Beruf machen. So entstand Schlitzohr – eine starke Marke für langlebiges und innovatives Katzenzubehör. Unser Motto lautet: „Von Katzenfans-für Katzenfans“ und wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, das Leben von Katzen und ihren Zweibeinern nachhaltig zu verbessern.“