Joseph Édouard Stevens war ein belgischer Tiermaler. Er wurde am 26. November 1819 in Brüssel geboren. Er war der Sohn des Brüsseler Kunsthändlers und Sammlers Jean François Léopold Stevens und der ältere Bruder des Malers Alfred Stevens und des Kunstkritikers Arthur Stevens.
Die frühen Jahre
Joseph besuchte die Académie Royale des Beaux-Arts und Kurse bei Louis Robbe und Eugène Joseph Verboeckhoven. Ohne sich in einer Schule einzuschreiben, absolvierte er teilweise als Autodidakt eine Ausbildung in Paris. Dort besuchte er das Atelier von Alexandre-Gabriel Decamps, und er nahm Kontakt auf zu Malern der Schule von Barbizon sowie der „Groupe du Restaurant du Havre“, darunter Thomas Couture, Eugène Isabey, Théodore Rousseau und andere.
1852 schloss er sich seinen beiden Brüdern an und lebte mehrere Jahre in Paris. Im Bois de Boulogne entstanden viele Zeichnungen von Pferden, die er 1854 in Amsterdam und später 1858 in Dijon ausstellt. Er lernt Charles Baudelaire kennen, den er 1864 in Brüssel wieder trifft. Der Dichter widmete ihm in der Sammlung Petits poèmes en prose das Stück Les Bons Chiens („Gute Hunde“). 1869 kehrt der Maler nach Brüssel zurück. Seine Arbeit war sehr gefragt, und viele Mäzene kauften seine Werke, vor allem Henri Van Cutsem sowie König Leopold II.
Stevens malte vor allem Haustiere (Hunde, Katzen, Affen) in teilweise kuriosen Umgebungen. Dieser Realismus, zu dessen Pionieren er gehörte, weckte ab den 1850er Jahren das Interesse der überwiegend französischen Kritiker und Intellektuellen, insbesondere Baudelaire und Léon Cladel. In den späten Lebensjahren fiel der Künstler dem Alkohol zum Opfer. Er starb am 2. August 1892 in Brüssel.