Anita Clara Rée war eine deutsche Avantgarde-Malerin zur Zeit der Weimarer Republik, geboren 1885 in Hamburg.
Anita Rée entstammte einer alten jüdischen Kaufmannsfamilie, die mit Waren aus Indien handelte. Ihre Eltern waren Israel Rée und Clara, geb. Hahn.
Ab 1905 studierte sie bei dem Hamburger Maler Arthur Siebelist. 1906 lernte sie Max Liebermann kennen. Liebermann erkannte ihr Talent und ermutigte die junge Malerin, ihre künstlerische Karriere fortzusetzen. Um 1910 gründeten sie, Franz Nölken und andere Künstler eine Ateliergemeinschaft, die sich jedoch aufgrund ihrer unerwiderten Liebe zu Nölken auflöste. 1912-1913 studierte sie bei Fernand Léger in Paris.
1913 Teilnahme an einer großen Ausstellung in der Galerie Commeter in Hamburg. 1914 wurde sie als Porträtmalerin anerkannt. 1919 trat sie in die „Hamburgischen Sezession“ ein. 1921 Reise nach Tirol. Von 1922 bis 1925 war ihr Hauptwohnsitz in Positano.
1926 kehrte sie nach Hamburg zurück und half mit, eine Vereinigung von Künstlerinnen zu gründen, die noch heute existiert (GEDOK). Sie fertigte auch mehrere Wandgemälde für öffentliche Gebäude an, die meisten wurden jedoch später von der NS-Regierung zerstört.
1930 erhielt sie den Auftrag zur Erstellung eines Triptychons für den Altar der neuen Ansgarkiche in Langenhorn. Die Kirchenväter waren jedoch mit ihren Entwürfen nicht zufrieden, und 1932 wurde der Auftrag wegen „religiöser Gründe“ zurückgezogen. Inzwischen hatten die Nazis sie als Jüdin angeprangert. Kurz darauf zog die Künstlerin nach Sylt.
Anita Rée nahm sich 1933 in Kampen das Leben, zum Teil aufgrund dieser Feindseligkeiten und Belästigungen durch antisemitische Kräfte, zum Teil aufgrund persönlicher Enttäuschungen.
1937 prangerten die Nazis ihre Arbeit als „Entartete Kunst“ an und begannen damit, die Werke aus den Museumssammlungen zu entfernen. Wilhelm Werner, damaliger Hausmeister in der Kunsthalle Hamburg, rettete viele Gemälde von Rée, indem er sie versteckte und so für die Nachwelt erhielt.