Théodore Gérard war ein belgischer Maler und Kupferstecher. Er wurde am 9.12.1829 in Gent geboren.
Zunächst studierte er Dekorationsmalerei an der Akademie seiner Heimatstadt Gent. 1858 geht er nach Brüssel und wendet sich ganz der Genremalerei zu. Seine Themen brachten ihm große Anerkennung in Belgien und später in Deutschland, Amerika und England.
Théodore Gérard – Reisen und Auszeichnungen
Um 1865 Reise nach Deutschland. 1875 wurde er mit einer Medaille in Brüssel ausgezeichnet und anschließend erhielt er Preise in Wien, Philadelphia und London. In den frühen Gemälden imitiert er den Stil und die Themen der Malerei des 17. Jahrhunderts. Seine späten Werke malte er in der romantischen Tradition der niederländischen Genremalerei des 19. Jahrhunderts. Das Gemälde „The Girl Knitting“ ist ein schönes Beispiel für den reifen Stil des Künstlers, es zeigt die ruhige Intimität der Szene. Das Mädchen trägt eine weiße Bluse und ein rotes Kleid, auf dem hölzernen Stuhl sitzend wird das Mädchen durch das natürliche Licht von hinten beleuchtet.
Die Protagonistin ist aufmerksam und konzentriert über ihre Arbeit gebeugt, während eine Katze unter ihrem Stuhl mit einem Ball aus Wolle spielt. Zu ihren Füßen steht ein Korb mit Stoffen, und neben ihr auf dem Tisch steht eine wunderschöne blau-weiße Vase mit Mais und Mohn. Im Hintergrund befindet sich ein großer, kunstvoll geschnitzter Schrank mit offenen Türen und einem leeren vergoldeten, von der Decke hängenden Vogelkäfig. Die Szene stellt die unbeschwerte Zufriedenheit der Jugend dar, während Details wie der Vogelkäfig oft ein Symbol für Leidenschaft sind und auf die Schwierigkeiten des Erwachsenseins hinweisen. Théodore Gérard starb am 3.7.1895 in Laeken bei Brüssel.