Am 7. Juli 1848 wird Eugène-Henri Paul Gauguin in Paris geboren. Die Eltern sind Clovis Gauguin, ein Journalist aus Orléans und Aline, seine peruanische Frau. 1849 emigriert die Familie nach Peru, der Vater stirbt auf der Reise.
1854-55 Rückkehr nach Frankreich und Niederlassung in Orléans. 1862 besucht Gauguin die Marineschule in Paris. Von 1865-67 reist er als Schiffsjunge um die Welt. 1867 tritt Paul Gauguin in die Handelsmarine ein, im gleichen Jahr stirbt seine Mutter. 1868 wird er zum Militär eingezogen; 1870 Beginn des Deutsch-Französischen Krieges. 1871 Anstellung als Börsenmakler bei der Banque Berlin. 1873 heiratet der Künstler die Dänin Mette Grad, sie bringt in den nächsten zehn Jahren fünf Kinder zur Welt.
Paul Gauguin – Laufbahn und Privatleben
1874 Begegnung mit Camille Pissarro; Paul Gauguin betätigt sich als Freizeitmaler, sammelt Bilder der Impressionisten und nimmt erstmals an einer Gruppenausstellung der Impressionisten teil. 1882 verliert er seine Anstellung als Börsenmakler und entscheidet sich für den Beruf des freien Künstlers. 1884 Umzug der Familie von Paris nach Rouen, dann nach Kopenhagen. Das Ehepaar entfremdet sich, 1885 kehrt Gauguin nach Paris zurück. 1889 Teilnahme an der Pariser Weltausstellung. Am 1. April 1891 reist er nach Tahiti. Er lässt eine hart erkämpfte künstlerische Position und eine große Familie zurück, zu der seine Beziehung abgekühlt war und die er nie wieder sah. Gauguin zieht sich in einen abgelegenen Teil der Insel zurück, er malt die Frauen und die Landschaft Tahitis. 1893 Rückkehr nach Europa, zwei Auktionen sind finanziell ein Misserfolg. Gauguin verfasst und illustriert seine autobiographische Schrift „Noa Noa“. Nach seiner Rückkehr nach Tahiti 1895 gelang es Gauguin nur schwer, das idealisierte Bild vom primitiven Leben aufrechtzuerhalten, das er in seinen früheren Werken entworfen hatte.
Gauguins Gesundheitszustand verschlechtert sich Ende 1897, und seine Depressionen wurden so stark, dass er an Selbstmord denkt. Er leidet an sich verschlimmernder Syphilis, an Herzanfällen und Infektionskrankheiten. 1899 Gründung der Flugschrift „Le Sourire“ (Das Lächeln). Gauguin lässt sich in Atuana auf der Marquesas-Insel Hiva-oa nieder, etwa 130 km von Tahiti entfernt.
Von seinem Pariser Kunsthändler Vollard erhält er ein regelmäßiges Gehalt. Am 8. Mai 1903 stirbt Paul Gauguin in Atuana, er wurde auf dem katholischen Friedhof von Hueakihi beigesetzt. Das Inventar seines Haushaltes wurde öffentlich versteigert. Mädchen, Frauen und Tiere sind immer wiederkehrende Themen in Gauguins Kunst. Paul Gauguin hatte mit bemerkenswerter Energie gelebt und gearbeitet. Nach seinem Tod fand 1906 die erste große Retrospektive statt, die seinen späteren Weltruhm begründete. Neben Paul Cézanne und Vincent van Gogh wurde er zum Vorbild für die selbstbewussten Avantgarde-Künstler des frühen 20. Jahrhunderts. Die reinen Farben, die geheimnisvolle Exotik und Tiefe seiner Werke waren für zahllose Künstler eine Quelle der Inspiration.