TASSO rät dazu, auch Wohnungskatzen kennzeichnen und registrieren zu lassen.
Von einem Leben in warmen und geschützten Räumen plötzlich in einer bedrohlichen und unbekannten Umgebung: Für entlaufene Wohnungskatzen ist die Welt besonders gefährlich.
Deswegen möchte die Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas größtes kostenloses Haustierregister betreibt, Katzenhalter besonders dafür sensibilisieren, wie wichtig die Kennzeichnung und Registrierung auch für ausschließlich in der Wohnung gehaltene Katzen ist.
„Unsere Kolleginnen und Kollegen in der TASSO-Notrufzentrale hören immer wieder von verzweifelten Tierhaltern, dass die Katze nur drinnen lebt und daher nicht registriert wurde“, weiß die Leiterin der TASSO-Notrufzentrale Heike Wempen-Dany zu berichten. Doch wie die Erfahrung bei TASSO zeigt, entlaufen auch reine Wohnungskatzen weitaus häufiger als viele Menschen denken. „Ein Besucher, der bei einer Party die Terrassentür einen Spalt offen stehen lässt, ein unachtsamer Handwerker oder ein offenes Dachfenster – wir hören so viele Geschichten, in denen manchmal auch einige unglückliche Umstände zusammen kamen“, nennt Wempen-Dany einige Beispiele und ergänzt noch eine weitere Erfahrung: „Es kommt auch manchmal vor, dass Katzenhalter total verzweifelt ihr Tier vermisst melden, dieses sich dann zum Glück aber einfach nur richtig gut versteckt hatte, zum Beispiel im Bettkasten oder hinter einem Schrank.“
Der Kontrast zum sicheren und geborgenen Leben in der Wohnung zur turbulenten Welt draußen könnte nicht größer sein – und damit auch die Gefahr. Im Gegensatz zu ihren Artgenossen, die regelmäßig Freigang genießen, kennt eine Wohnungskatze die Umgebung außerhalb der eigenen vier Wände nicht. Sie kennt keine schnellen Autos auf großen Straßen, sich schließende Garagentore oder Revierkämpfe. Sie weiß nicht, wie sie sich orientieren soll und wie sie wieder nach Hause zurückfinden kann.
Deswegen ist es wichtig, dass die Suche nach einer entlaufenen Wohnungskatze schnell und zielführend erfolgt. Dabei unterstützt TASSO die Tierhalter mit verschiedenen Angeboten. Beispielsweise indem Suchplakate erstellt werden und die Suchmeldung über die Webseite und die TASSO-App Tipp-Tapp geteilt wird. Wird eine entlaufene Katze gefunden, kann durch das Auslesen des Transponders beim Tierarzt oder im Tierheim in einem einzigen Telefonat mit TASSO die Familie des Tieres gefunden werden.
Die Kennzeichnung mittels eines Transponders (umgangssprachlich auch Chip genannt) erfolgt schnell und unkompliziert beim Tierarzt. Die Samtpfoten müssen dafür nicht in Narkose gelegt werden und auch die Kosten sind überschaubar. Die kostenlose Registrierung bei TASSO übernimmt entweder direkt der Tierarzt oder sie kann mit wenigen Klicks online vorgenommen werden. „Wer seine Wohnungskatze bislang nicht hat kennzeichnen und registrieren lassen, sollte das spätestens beim nächsten Tierarztbesuch angehen“, empfiehlt Wempen-Dany und fügt hinzu: „Für die Katze steigt damit die Chance, schnell zu ihrer Familie zurückkehren zu können, falls sie doch einmal in dieser fremden Welt verloren gehen sollte.“
©TASSO e.V. | Sulzbach/Ts., 23. Februar 2022