Der Schreck sitzt tief, wenn man erfährt, dass die Amputation einer Gliedmaße für die Katze die einzige Möglichkeit ist, ohne Schmerzen und Beschwerden weiterleben zu können.
Wie bei jeder Erkrankung ist auch vor diesem großen Eingriff eine gründliche und ehrliche Aufklärung durch den behandelnden Tierarzt wichtig. Viele Katzenhalter werden gar nicht erst über die Möglichkeit einer Amputation informiert, und die Mieze wird viel zu schnell eingeschläfert. Wenn man sich bei seinem Tierarzt nicht gut aufgehoben fühlt, sollte man unbedingt die Meinung eines zweiten einholen.
Amputation bei Katzen
Allein die Vorstellung, dass der geschmeidige Katzenkörper durch eine Behinderung verunstaltet wird, hält viele Katzenhalter davon ab, diese radikale Maßnahme durchführen zu lassen. Wenn Katzen jedoch in Schlagfallen geraden oder einen schweren Autounfall hatten, ist dieser Eingriff unumgänglich. Auch bösartige, inoperable Tumore zwingen oft zu einer Amputation.
Nach der Amputation
Den Umständen nach wird eine Katze nach der Operation ca. 4-6 Tage stationär überwacht und mit Antibiotika, Infusionen und Schmerzmittel weiter versorgt. In der Anfangsphase sollte ein hochwirksames Schmerzmittel zum Einsatz kommen, denn es konnte inzwischen nachgewiesen werden, dass Katzen sich bei absoluter Schmerzfreiheit wesentlich schneller erholen. Wenn der Patient wieder alleine laufen kann und keine Gleichgewichtsprobleme hat, wird er nach Hause entlassen.
Nach der Amputation einer vorderen Gliedmaße muss man viel Geduld aufbringen und der Katze Zeit die nötige Zeit lassen, mit ihren 3 Beinchen zurecht zu kommen, denn die „Gehversuche“ in den ersten Wochen ähneln eher einem „Hoppeln“. Wenn der Katzenhaushalt über mehrere Etagen verfügt, sollte man in der ersten Zeit unbedingt die Treppen absichern.
Katze mit drei Beinen
Die Angst, dass die Katze mit drei Beinen keine Lebensqualität mehr hat, ist unbegründet. Katzen kommen gut mit dieser Situation zurecht, und 1-2 Monate nach dem großen Eingriff ist eine Katze in ihrer Beweglichkeit kaum noch eingeschränkt.
Der Katzenhalter sollte allerdings damit rechnen, dass es in einem Mehrkatzenhaushalt anfangs Probleme geben kann. Es ist möglich, dass die anderen Katzen sich zunächst zurückziehen und das dreibeinige Tier wie einen Fremdling behandeln.