Pierre-Auguste Renoir wird am 25. Februar 1841 als sechstes von sieben Kindern eines Schneiders in Limoges geboren. 1844 siedelt die Familie nach Paris über. Der Künstler gilt als einer der Hauptvertreter des Französischen Impressionismus.
Im Alter von 13 Jahren geht er bei einem Porzellanmaler in die Lehre, besucht aber gleichzeitig Zeichenkurse. 1858 wird er nach der Erfindung billiger Druckverfahren als Porzellanmaler arbeitslos und hilft zunächst seinem älteren Bruder, einem Graveur, bis er 1859 bei dem Dekorationsmaler Gilbert eine Anstellung findet.
1860 erhält er die Erlaubnis, im Louvre Kopien der Alten Meister anzufertigen. Von 1861-1865 nimmt er Unterricht im Atelier des Schweizer Künstlers Charles Gleyre und lernt dort u.a. Claude Monet, Alfred Sisley und Frédéric Bazille kennen. 1862 beginnt er ein Studium an der École des Beaux-Arts in Paris. In den Sommermonaten arbeitet er mit den Freunden im Wald von Fontainebleau (ein kleiner Ort ca. 60 km von Paris entfernt).
Pierre-Auguste Renoir und der Impressionismus
1864 beteiligt sich Pierre-Auguste Renoir erstmals an einer Salon-Ausstellung in Paris. Seine Bilder, die er alljährlich zum Herbstsalon einreicht, werden mit einigen wenigen Ausnahmen von den Juroren zurückgewiesen. 1869 malen Renoir und Monet gemeinsam an der Seine Landschaften im impressionistischen Stil. 1872 lernt er durch Monet den Pariser Kunsthändler Durand-Ruel kennen, der ihm zwei Bilder abkauft. Kurz darauf bezieht Renoir ein Atelier in der Rue Saint-Georges, wo zahlreiche seiner bekannten Pariser Straßenszenen entstehen.
1874 beschließt er, zusammen mit seinen Künstlerkollegen Camille Pissarro, Claude Monet, Paul Cézanne, Alfred Sisley, Edgar Degas und Berthe Morisot, eine Ausstellung in den Geschäftsräumen des Fotografen Nadar, am Boulevard des Capucines, zu veranstalten. Die Ausstellung ist gut besucht, wird aber finanziell zu einem Misserfolg. Um die durch die erste Impressionisten-Ausstellung entstandenen Unkosten ausgleichen zu können, veranstalten Renoir, Monet und Sisley 1875 eine Auktion ihrer Werke im Hôtel Drouot, auf der es zu wilden Demonstrationen kommt. Renoir kann 20 Bilder zu einem Preis zwischen 50 und 300 Franc verkaufen. Die Auktion bringt ihm aber einige Aufträge ein. Er mietet ein Atelier auf dem Montmartre. 1881 erwirbt der Kunsthändler Durand-Ruel einige seiner Bilder. Mit dem Geld aus diesen Verkäufen finanziert Renoir Reisen nach Italien und Nordafrika, auf denen er von Aline Charigot, seiner späteren Frau, begleitet wird.
In den folgenden Jahren kehrt Renoir wieder zu einem helleren impressionistischen Stil zurück. 1885 heiratet er Aline Charigot und widmet sich besonders nach der Geburt seiner Söhne der Darstellung seiner Familie, die er in vielen Gemälden, Skulpturen, Pastellen und Zeichnungen abbildet.
Spätwerk und Krankheit
Um 1900 ist Pierre-Auguste Renoir als Maler auf dem Gipfel seiner künstlerischen Laufbahn. 1904 festigt eine Retrospektive im Pariser Herbstsalon seinen Ruhm. Der Künstler erkrankt an Gicht. Wegen des milden Klimas zieht er sich immer mehr in den Süden Frankreichs zurück und kauft schließlich ein Haus in Cagnes-sur-Mer. In seinem Spätwerk erreicht der Künstler mit seinen Mädchenakten eine neue Stufe seiner Malerei. Seine Bilder zeigen in lockerem, farbigen Pinselstrich sinnliche Schönheiten, die an die Kunst des Rokoko erinnert. Geplagt von Arthritis ist Renoir in den letzten Lebensjahren nicht mehr in der Lage, den Pinsel zu halten. Am 3. Dezember 1919 stirbt Pierre-Auguste Renoir in Cagnes-sur-Mer.