Gottfried Mind wurde 1768 in Bern geboren. Als Sohn eines Schreiners wuchs er in armen Verhältnissen auf, er war geistig und körperlich behindert.
Leben und Werdegang
Zwischen 1775 und 1780 lebte er in Heinrich Pestalozzis Erziehungs- und Arbeitsanstalt Neuhof in Birr. Dort fiel er durch seine außergewöhnliche Begabung im Zeichnen und Schnitzen auf. Nach der Schließung der Anstalt nahm ihn der Berner Genremaler Sigmund Freudenberger in seine Familie auf. Als Zeichner und Aquarellmaler in Freudenbergers Atelier tätig, geriet er in die vollständige Abhängigkeit seines Meisters und später dessen Witwe, die seine Blätter verkaufte.
Er zeichnete mit großem Einfühlungsvermögen Kinder, Haustiere, aber vor allem Katzen. Seine Hinwendung und Liebe zu Katzen drückte er in seinen Zeichnungen durch die reine Klarheit und Präzision der Darstellung aus. Diesem großen Talent verdankt er auch den Spitznamen „Katzen-Raffael“, mit dem ihn auch Champfleury in seinem Buch „Les Chats“ von 1868 ehrte.
Im Alter von 46 Jahren starb Gottfried Mind am 7.11.1814 in Bern an einer schweren Lungenkrankheit. Aufgrund seiner einseitigen Hochbegabung vermutete man erst nach seinem Tod, dass Mind an einer autistischen Störung litt. Seine Katzenbilder waren heiß begehrt, viele Künstler kopierten seinen Stil und verkauften die Werke als echte Mind’s.