Marianne Stokes war eine österreichisch-britische Malerin. Sie galt als eine der führenden Künstlerinnen im viktorianischen England.
Die Malerin wurde 1855 in Graz geboren. Sie studierte zunächst in München und erhielt ein Stipendium für ihr erstes Bild „Mutterglück“. In Frankreich arbeitete sie bei Pascal Adolphe Jean Dagnan-Bouveret und Colin und Gustave Courtois. Sie malte auf dem Land und in Paris und fiel, wie viele andere junge Maler, in den Bann des rustikalen Naturmalers Jules Bastien-Lepage.
In Frankreich lernte sie auch die finnische Malerin Helene Schjerfbeck kennen, in deren Gesellschaft sie 1883 Pont-Aven besuchte. Ihr erstes Salongemälde, „Reflection“ wurde 1885 in der Royal Academy ausgestellt. Ihre Arbeiten wurden auch in der Grosvenor Gallery, der New Gallery und der Society of British Artists gezeigt.
1885 heiratete sie den Maler Adrian Scott Stokes, den sie in Pont-Aven getroffen hatte. Das Paar ließ sich in England nieder. Ein Jahr nach ihrer Heirat nannte sie sich „Mrs. Adrian Stokes“.
Das Ehepaar verbrachte die Sommer von 1885 und 1886 in Skagen im hohen Norden Dänemarks, wo sich eine Künstlerkolonie befand, die als Skagen Painters bekannt wurde. Dort knüpften sie eine enge Freundschaft mit Michael und Anna Ancher. 1893 stellte sie ihre Arbeiten im Palace of Fine Arts der Weltausstellung von Columbus in Chigaco aus. Die Stokes lebten in St. Ives in Cornwall, wo Marianne Mitglied der Newlyn School war. Das Paar reiste häufig nach Tirol und 1905 nach Ungarn und in die Hohe Tatra. Marianne Stokes starb 1927, ihr Mann 1935. Beide wurden auf dem Mortlake Roman Catholic Cemetery in London bestattet.