John Singer Sargent war ein amerikanischer Porträtmaler. Er liebte sein Land, doch die meiste Zeit seines Lebens verbrachte er in Europa. Er war der berühmteste und teuerste Porträtmaler seiner Zeit.
Sargent wurde 1856 als Sohn amerikanischer Eltern in Florenz geboren. Er studierte in Paris, stark beeinflusst von der impressionistischen Bewegung und von den Malern Velázquez, Frans Hals und Carolus-Duran.
John Singer Sargent in Paris und England
Er war der Liebling von Paris bis zum Skandal seines Bildes „Madame X“ 1884 im Pariser Salon. Durch die Ablehnung des Bildes entmutigt, verließt er im Alter von 28 Paris und ging nach England, wo er den Höhepunkt seines Ruhmes erreichte. Auf seinen zahlreichen Reisen durch Europa erhielt er immer neuere Eindrücke, die er in seinen Arbeiten umsetzte. Zwischen 1877 und 1925 schuf er mehr als 900 Ölgemälde und mehr als 2.000 Aquarelle sowie unzählige Zeichnungen. Er malte zwei US-Präsidenten, den europäischen Adel und zahlreiche Persönlichkeiten der High Society, u.a. Rockefeller, Sears und Vanderbilt. Mit der gleichen Begeisterung malte er aber auch Zigeuner, Landstreicher und Straßenkinder. Sein Schaffensdrang war unermüdlich, er zog durch die Rocky Mountains um die Schönheit der Wasserfälle zu malen, er malte im Ersten Weltkrieg in der Nähe der Front, um die Schrecken des Krieges zu erfassen. Er malte die Künstler, Dichter, Tänzer, Musiker und Schriftsteller seiner Zeit, die großen Generäle des Krieges und die Beduinen in ihren Lagern.
Sargent liebte die Menschen, und doch war er höchst privat. Und er liebte seine Familie, obwohl er selbst kinderlos und unverheiratet war. John Singer Sargent starb am 14. April 1925 in London.