Steht man im Supermarkt vor dem Regal mit dem Katzenfutter, gibt es eine große Auswahl und verschiedene Produkte für die Vierbeiner.
Ob Nassfutter, Trockenfutter, getreidefreies Futter oder Katzengras – es ist für jeden etwas dabei. Ebenso wie beim Menschen ist es jedoch wichtig auf eine ausgewogene Ernährung und eine ausreichende Nährstoffzufuhr zu achten, da Katzen viele lebenswichtige Nährstoffe nicht selber herstellen können und auf die Zufuhr aus der Nahrung angewiesen sind.
Man sollte insbesondere auf diese Inhaltsstoffe achten:
• Taurin
• Arachidonsäure
• Niacin
• Vitamine A und D
Nassfutter
Nassfutter sollte daher eine wichtige Grundlage der Ernährung einer Katze darstellen. Katzen sind Fleischfresser (Carnivore) und beziehen ihre Energie hauptsächlich aus Proteinen. Nassfutter besteht zu einem großen Teil aus Fisch und Fleisch und bietet somit eine sehr gute Grundlage für die Proteinzufuhr. Meist ist es mit Quark und Käse vermengt, die ebenfalls sehr eiweißreich sind. Idealerweise sollte der Fleischanteil im Futter zwischen 20-40% betragen. Man sagt, dass 100 g/kg Körpergewicht der Katze als Alleinfuttermittel pro Tag ausreichen. Oftmals kann eine fleischhaltige Ernährung den Jagdtrieb etwas reduzieren, sodass weniger Mäuse und Vögel gefangen werden.
Wer Kontrolle darüber haben möchte, was im Futter der eigenen Katze steckt und zusätzlich seinen Geldbeutel etwas entlasten will, kann Nassfutter auch sehr einfach selber zusammenstellen und muss nicht zur abgepackten Version aus dem Laden greifen.
Um Nassfutter herzustellen, sollte man als Hauptzutat unbehandeltes Fleisch benutzten. Hierbei können alle möglichen Arten von gekochtem oder rohem Fleisch verwendet werden wie Geflügel, Rind, Schaf, Wild, Schwein, Fisch und viele mehr. Beim Fisch muss man jedoch darauf achten, dass die Gräten sorgfältig entfernt wurden.
Mit Ei, Quark und Hüttenkäse kann man die Masse etwas binden. Zusätzlich kann man weitere Zutaten wie reichhaltige Öle, Kartoffel, Karotte oder Lauch beimengen. Gemüse sollte jedoch nicht den Hauptanteil darstellen, da bei Katzen die pflanzliche Inhaltsstoffe eine zweitrangige Rolle spielen.
Wichtig ist jedoch, dass das Essen weder mit Salz und Pfeffer noch mit anderen Gewürzen behandelt werden soll.
Trockenfutter
Der wesentliche Unterschied zwischen Nassfutter und dem ebenfalls weit verbreiteten Trockenfutter ist – wie die Namen schon vermuten lassen – der Wasseranteil. Fast die ganze tägliche Trinkmenge wird durch Nassfutter erreicht, da es bis zu 80% auch aus Wasser besteht.
Auch Trockenfutter ist wie das Nassfutter ein Alleinfuttermittel und muss an sich nicht um weitere Lebensmittel ergänzt werden.
Ein sehr großer Vorteil ist die lange Haltbarkeit, da es aus wenig verderblichen Zutaten besteht und einen geringen Wasseranteil besitzt. Jedoch ist eben dieser fast nicht existente Wasseranteil sehr gefährlich, wenn die Katze nicht zusätzlich trinkt. Es kann helfen das Trockenfutter ein wenig ein zu weichen, was nicht nur den Wassergehalt sondern auch die Akzeptanz der Katze steigert das Futter anzunehmen.
Man sollte jedoch nicht jeden Tag Trockenfutter benutzten, da hier in der Regel sowohl der Zuckergehalt als auch der Anteil an Geschmacksverstärkern sehr hoch ist.
Diese sorgen zwar für einen sehr angenehmen Geschmack, aber führen häufig zu Verdauungsproblemen und hoher Gewichtszunahme. Der beigemengte Zucker ist zwar in geringen Mengen nachgewiesenermaßen nicht gesundheitsschädigend für die Vierbeiner, kann jedoch auch nicht wahrgenommen werden, da Katzen keine Sinneszellen für süßen Geschmack besitzen. Ist der Konsum von Zucker jedoch zu hoch, kann es sogar zu Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder zu Karies kommen.
Trotz vieler Nachteile wird Zucker ins Essen gemischt, um das Produkt kostengünstig anbieten zu können. Es bietet eine preislich erschwinglichere Variante zum teureren Nassfutter. Wer den Zuckerkonsum seiner Katze reduzieren sollte, sollte nicht nur auf die Bezeichnungen “Zucker” oder “Kohlenhydrate” sondern auch auf “Rübenbestandteile” achten, da dies häufig umformuliert wird.
Der optimale Fleischanteil lässt sich bei Trockenfutter schlecht einschätzen, da dieser vom verwendeten Fleisch abhängt. Allgemein gilt ein Protein – Energie – Verhältnis von 17:1. Auch beim Trockenfutter gibt es die Möglichkeit das Essen selber herzustellen. Dies ist jedoch nicht ratsam, da es schwer ist genügend Vitamine und andere Nährstoffe unter zu mischen. Zudem ist es schwer dem Futter das Wasser nahezu vollständig zu entziehen, was dazu führt, dass es nicht so lange hält.
Getreidefreie Ernährung
Wer seiner Katze etwas ganz besonders Gutes tun will, achtet zusätzlich noch auf eine getreidefreie Ernährung. Da Katzen natürliche Fleischfresser sind, benötigen sie an sich nicht viele pflanzliche Inhaltsstoffe. Da der Magen- Darm- Trakt, der die Verdauung übernimmt, bei Katzen nicht so lang ist, ist es für die Tiere schwer langkettige Zucker und Ballaststoffe zu verdauen. Bei Katzen mit Diabetes oder Allergien gegen Getreide wird eine solche Diät stark empfohlen, um dem Tier nicht unnötigen Beschwerden zu bereiten.
BARFEN- Fütterung
Die so genannte BARFEN- Fütterung basiert auch auf einem getreidefreien Konzept. Das Akronym steht für “Biologisch Artgerechtes Rohes Futter” (“born again raw feeders”) und besteht aus rohem Obst und Gemüse sowie rohem Fleisch und Knochen. Hiermit soll eine ursprüngliche Ernährung künstlich hergestellt werden, wie sie in freier Wildbahn aussehen würde. Einige Vierbeiner bekommen durch die menschlich hergestellten Produkte und Zusatzstoffe Darmbeschwerden. Diese Diät kann dabei helfen das Wohlbefinden für das Tier zu verbessern. Wichtig ist es jedoch hier auf ausgewogenes Futter zu achten, da bei falscher Darreichung Mangelerscheinungen auftreten können. Man kann versuchen mit speziellen fürs BARFEN geeigneten Ölen einige Nährstoffe zu substituieren. Wer jedoch mit dem Gedanken spielt diese Diät in den Ernährungsplan seines Haustiers einzubauen, kann mit dem “BARFEN- Rechner” die voraussichtliche artgerechte Fütterung ermitteln. Diese gibt einen guten Überblick, ist jedoch nicht zwingend vollständig auf jede Katze übertragbar, da Katze wie auch Mensch immer als Individuum betrachtet werden muss. Es reichen meist aber ca 2% des Körpergewichts um den Tagesbedarf zu decken.
Katzengras
Zu guter letzt gibt es auch Mittel um das reguläre Futter zu ergänzen. Katzengras ist hierbei für fast alle Arten geeignet. Es hilft Katzen dabei verschluckte Haarknäule, die durch das Putzen entstanden sind wieder hoch zu würgen und stellen somit ein natürliches Brechmittel dar. Durch das frühe erbrechen, kann schweren Darmproblemen oder sogar Darmverschlüssen vorgebeugt werden. Dies ist insbesondere für Hauskatzen sinnvoll, da diese sonst keine andere Möglichkeit haben frisches Gras zu fressen. Zudem ist in ihnen häufig Folsäure erhalten, die die Nahrung sehr gut ergänzt.
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